E-Bikes richtig pflegen: Tipps und Tricks für die passende Reinigung

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Wie lässt sich das E-Bike am besten reinigen? Einfach den Hochdruckreiniger nehmen? Spüli einsetzen? Lieber nicht, denn eine falsche Pflege verkürzt im schlimmsten Fall die Lebensdauer von Motor, Akku und Bike allgemein.

Reinigung des E-Bikes: Die Basics bei der Fahrradpflege

Die wichtigste Regel bei der Reinigung des E-Bikes bezieht sich auf die Reinigungsintervalle. Es ist immer sinnvoll, das E-Bike nicht zu schmutzig werden zu lassen und lieber eine regelmäßige Reinigung vorzunehmen. Das gilt vor allem dann, wenn es bei einer Tour stark verschmutzt ist.

Es ist besser, den Schmutz nicht erst antrocknen zu lassen, sondern ihn umgehend zu entfernen. Die Reinigung ist dann um ein Vielfaches leichter möglich. Daher: Nach Fahrten am Strand oder durch den Matsch bitte direkt putzen!

Wer sein E-Bike im Winter nicht nutzt, lagert es häufig im Keller. Dieser sollte auf jeden Fall kühl und trocken sein, zu kalt oder gar frostig darf der Raum nicht werden. ( Foto: Adobe Stock - Angela )

Wer sein E-Bike im Winter nicht nutzt, lagert es häufig im Keller. Dieser sollte auf jeden Fall kühl und trocken sein, zu kalt oder gar frostig darf der Raum nicht werden. ( Foto: Adobe Stock – Angela )

Feste Wartungs- und Pflegeintervalle einhalten?

Wer am Strand in der Nähe von Salzwasser unterwegs war, sollte sein Bike unbedingt möglichst schnell reinigen. Der Grund ist einfach: Das Salz greift sowohl Lack als auch die verschiedenen Komponenten des Bikes an und sorgt dafür, dass sich Rost leichter festsetzen kann. Ansonsten gibt es keine festen Reinigungsintervalle, denn die Pflege des E-Bikes sollte immer nach Bedarf erfolgen.

Lediglich einige Grundregeln sollten beachtet werden, damit hochwertige E-Bikes für Damen und Herren ein langes Leben haben:

  • Kühle und trockene Lagerung

    Wer sein E-Bike im Winter nicht nutzt, lagert es häufig im Keller. Dieser sollte auf jeden Fall kühl und trocken sein, zu kalt oder gar frostig darf der Raum nicht werden. Dann würde der Akku leiden.

  • Kontrolle im Frühjahr und Spätherbst

    Nach der letzten Fahrt im Herbst und vor der ersten Tour im Frühling sollten alle Komponenten des E-Bikes noch einmal genau unter die Lupe genommen werden. Dabei werden wichtige Teile gefettet, alles wird auf die richtige Funktion überprüft und eventuelle Reparaturen werden vorgenommen.

  • Reinigung direkt nach der Ausfahrt

    Damit das Bike gar nicht erst vor Schmutz erstarrt, ist die Reinigung nach jeder Ausfahrt, die mit einer großen Verschmutzung einhergeht, angeraten. Bei nur seltener Nutzung oder bei Fahrten lediglich über staubige Straßen reicht die Reinigung einmal im Monat aus.

  • Streusalz sofort entfernen

    Wer sein Bike im Winter nutzt, sollte es nach der Fahrt direkt reinigen, denn Feuchtigkeit und Streusalz bilden eine unschöne Komposition, die rasch zu Korrosion führen kann. Bitte direkt den Schmutz entfernen!

  • Kette fetten

    War das Bike auf der letzten Tour großem Schmutz, Salz, Feuchtigkeit oder Staub ausgesetzt, sollte die Kette nach der Rückkehr kurz gesäubert und danach geölt werden. Wer nur auf Asphalt unterwegs ist, braucht die Kette lediglich alle paar Wochen mit Kettenöl und einem Lappen reinigen bzw. fetten.

War das Bike auf der letzten Tour großem Schmutz, Salz, Feuchtigkeit oder Staub ausgesetzt, sollte die Kette nach der Rückkehr kurz gesäubert und danach geölt werden. ( Foto: Adobe Stock -  Wayhome Studio )

War das Bike auf der letzten Tour großem Schmutz, Salz, Feuchtigkeit oder Staub ausgesetzt, sollte die Kette nach der Rückkehr kurz gesäubert und danach geölt werden. ( Foto: Adobe Stock – Wayhome Studio )

Das ist für die Pflege des E-Bikes nötig

Um das Bike perfekt reinigen zu können, braucht es einige Utensilien, von denen die meisten zu Hause vorrätig sein dürften:

  • ein Eimer mit lauwarmem Wasser
  • Bike-Shampoo
  • eine kleine Bürste
  • ein kleiner Schwamm
  • ein Stoffhandtuch
  • Kettenreiniger

So ausgerüstet kann die Putzaktion beginnen!

Dos and Don’ts bei der E-Bike-Pflege

Das E-Bike pflegen ist nicht schwer! Allerdings gibt es dabei durchaus einige Dinge zu beachten, die sich auch nach der jeweiligen Jahreszeit richten. So ist die E-Bike-Pflege im Winter deutlich aufwendiger als in der warmen Jahreszeit, denn Salzrückstände müssen regelmäßig entfernt werden.

Viele Bike-Fans verzichten im Winter ganz und gar auf ihr geliebtes Zweirad, doch das ist bei der entsprechenden Reinigung und Pflege nicht nötig. Wichtig: Im Winter kommt eher noch Wasser zum Einsatz als im Sommer, um Salzreste zu beseitigen. Im Sommer ist das Bike oftmals nur staubig und braucht eher eine Reinigung mit einem trockenen Tuch.

Im Winter kommt eher noch Wasser zum Einsatz als im Sommer, um Salzreste zu beseitigen. Im Sommer ist das Bike oftmals nur staubig und braucht eher eine Reinigung mit einem trockenen Tuch. ( Foto: Adobe Stock -  luciano )

Im Winter kommt eher noch Wasser zum Einsatz als im Sommer, um Salzreste zu beseitigen. Im Sommer ist das Bike oftmals nur staubig und braucht eher eine Reinigung mit einem trockenen Tuch. ( Foto: Adobe Stock – luciano )

Das ist bei der Pflege des E-Bikes zu beachten

Zuerst wird das Akku-Schloss geöffnet, damit der Akku-Pack von oben ausgehängt werden kann. Ist er aus der Verankerung genommen, kann er ganz leicht gereinigt werden. Wichtig: Der Akku darf keinesfalls unter Wasser gehalten werden! Die Reinigung mit einem feuchten Tuch ist ausreichend.

Bitte auch die Akku-Aufnahme gründlich säubern, diese ist übrigens wasserfest. Wenn der Akku schon einmal aus seiner Halterung genommen wurde, sollten auch gleich die Kontakte überprüft werden. Diese sollen immer sauber und glänzend sein.

Nun wird die Reinigung des gesamten Bikes vorgenommen. Dafür wird es mit dem Bike-Shampoo eingesprüht. Bitte kein Spülmittel nehmen, auch wenn das günstiger sein mag als Bike-Shampoo! Der Grund ist, dass Spüli fettlösend ist, was weder für Radlager noch für die Kette gut ist.

Um sämtlichen Schmutz leicht entfernen zu können, sollte das Bike-Shampoo ein wenig einwirken können. Danach können Schwamm und Bürste zum Abschrubben genutzt werden. Nun wird der Rest des Drecks einfach mit warmem Wasser abgespült. Vorsicht, bitte kein Wasser in die Akku-Aufnahme laufen lassen! Diese muss ansonsten mühsam wieder getrocknet werden.

Die Räder werden von der Nabe beginnend in Richtung der Felge gereinigt. Damit wird der Schmutz immer in Richtung Reifen gebracht und landet nicht am Ende im Radlager.

Zum Schluss sollte das Bike noch trocken gerieben werden. Dafür ist das Stoffhandtuch gedacht, mit dem bei den Kontakten der Akku-Aufnahme begonnen wird. Der Akku darf erst wieder eingesetzt werden, wenn sämtliche Feuchtigkeit verschwunden ist! Ansonsten droht ein Kurzschluss, im schlimmsten Fall ist der Antrieb des Bikes zerstört. Wichtig: Vor allem an den Ecken, Kanten und Verbindungsstücken auf Tropfwasser achten!

Nach der Reinigung wird die Kette von altem Öl und Schmutz befreit, was mit speziellen Kettenreinigern am einfachsten möglich ist. Danach bekommt die Kette neues Öl, wobei der Auftrag des Öls am besten am Motor beginnt. So wird verhindert, dass das Öl von den hinteren Ritzeln in die Bremsen gelangt. Um das Öl gut zu verteilen, sollte die Kette einige Male durchlaufen, dabei sollte die Gangschaltung mehrfach bedient werden.

Zuguterletzt wird ein Funktionscheck am Rad durchgeführt, bei dem deutlich wird, ob die Elektronik funktioniert, alle Knöpfe intakt sind und die Gänge leicht schalten.

Wer denkt, die wichtigste Waffe im Kampf gegen den Schmutz am Bike ist der Hochdruckreiniger, irrt sich gewaltig! Handwäsche ist noch immer die schonendste Reinigung.  ( Foto: Adobe Stock - luciano )

Wer denkt, die wichtigste Waffe im Kampf gegen den Schmutz am Bike ist der Hochdruckreiniger, irrt sich gewaltig! Handwäsche ist noch immer die schonendste Reinigung. ( Foto: Adobe Stock – luciano )

So bitte nicht!

Wer denkt, die wichtigste Waffe im Kampf gegen den Schmutz am Bike ist der Hochdruckreiniger, irrt sich gewaltig! Natürlich mag es verlockend sein, mit nur einem Wasserstrahl Großes zu bewirken, doch das Bike kann dabei Schaden nehmen. Der hohe Druck kann den Öl-Schmierfilm, der sich auf der Kette befindet, beschädigen.

Zudem kann das Fett, das in den Radlagern enthalten ist, ausgespült werden. Zusätzlich ist es möglich, dass Wasser in die Federgabel eindringt und dort für Schäden sorgt. Wer sein E-Bike in Schuss halten halten möchte, sollte daher tunlichst auf den Hochdruckreiniger verzichten. Dieser könnte sogar den Motor beschädigen!

Dass bei der empfindlichen Elektronik nicht mit Gewalt agiert werden sollte, versteht sich von selbst. Das bedeutet auch, dass der Akku nur vorsichtig entfernt werden darf. Auch die übrigen Teile der Elektronik sollten unbedingt sorgsam behandelt werden. Bitte beim Wiedereinsetzen des Akkus ebenfalls vorsichtig arbeiten!

Der Akku benötigt im Winter besondere Aufmerksamkeit. Er sollte im Warmen lagern, auch wenn er theoretisch Temperaturen zwischen – 10 und + 40 °C aushalten kann. Sinkt die Temperatur draußen unter den Gefrierpunkt, sollte der Akku aber nur eingesetzt werden, wenn das Bike wirklich genutzt wird.

Ansonsten kann es passieren, dass die Leistungsfähigkeit des Akkus stark abnimmt, er kann durch Minusgrade sogar Schäden erleiden. Ein Akku hingegen, der warm gelagert wurde, kann auch bei Minustemperaturen genutzt werden, denn er startet direkt mit der idealen Betriebstemperatur. Diese kann er auch während der Fahrt halten, denn durch die Entladung entsteht genügend Wärme.

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