Akkubrand: Schäden verhindern durch die richtige Nutzung

0

Das E-Bike erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Nicht nur ältere Semester wissen den elektrischen Zusatzantrieb zu würdigen. Auch der Boom bei den mietbaren Versionen vor alle bei jüngeren Generationen lässt sich dadurch erklären. Aber unsachgemäßer Umgang mit den aufladbaren Speicher kann zu katastrophalen Schäden führen.

Wachsende Sicherheitsprobleme

Es könnte alles so schön sein. Einfach bei bestem Wetter in den Sattel des E-Bikes steigen und den E-Motor alle Arbeit bei der Fortbewegung machen lassen. Und schon fliegen die Landschaften nur so an einem vorbei. Besser geht der Mini-Urlaub kaum. Immer vorausgesetzt, man hat den Speicher vorher gut aufgeladen und es gibt keine Probleme dabei. Aber die häufen sich in letzter Zeit.

Akkubrand bei Sennheiser (Video)

Oft bedarf es erst eines prominenten Falls, damit die Öffentlichkeit bereit ist, sich mit lange währenden Problemen zu befassen. Anfang des Jahres traf es die Villa des Kopfhörer Millionärs Andreas Sennheiser. Ein defekter Fahrrad-Akku löste einen Brand aus, der nicht nur einen Schaden von 1,5 Millionen Euro verursachte.

Es hätte nicht viel gefehlt, und es wäre auch zu Personenschäden gekommen. Die Bewohner konnten sich nur mit Mühe ins Freie retten. Noch ist nicht ganz klar, ob es sich bei dem Gerät um einen Fabrikationsfehler handelte oder ob andere Umstände zu dem Feuer führten.

Video: Brandgefährliche Lithium-Ionen-Akkus | 5 Tipps zur Sicherheit | Abendschau | BR24

Einzelfälle häufen sich

Fakt ist aber, dass sich die Vorkommnisse mit brennenden Akkus häufen. Feuerwehren deutschlandweit vermelden wachsende Zahlen von Fällen, wo sie zu Fahrzeugen mit in Brand geratenen Speichern gerufen werden. Insbesondere E-Autos bereiten den Rettern zunehmend Probleme, da sich die darin verbauten Energieträger immer schwerer mit konventionellen Mitteln löschen lassen.

Aber auch bei den Zweirädern sind Zuwächse bei Feuermeldungen zu verzeichnen. In Hamburg wurde ein Fahrradgeschäft komplett zerstört, als sich dort der Akku eines E-Scooters am Ladegerät entzündete. In Pinneberg konnte ein vergleichbares Szenario ebenfalls in einem Bike Shop gerade noch von der Feuerwehr verhindert werden. Ein Hoverboard-Akku setzte einen Keller bei München in Brand und ein explodierender E-Bike Akku bei Innsbruck eine ganze Wohnung.

Gründe für Akku-Brände

Oft stehen selbst erfahrene Brandermittler vor einem Rätsel, wenn es um die Ursachenforschung bei Akkubränden geht. Zu wenig ist selbst geschultem Personal über die Beschaffenheit der Energielieferanten klar.

Und die mitgelieferten Diagnosetools der Hersteller können selten Informationen darüber liefern, wie es um die Batterien strukturell bestellt ist. Von technischen Fehlern bis hin zur Überlastung beim Laden sind viele Gründe für entflammbare Akkus denkbar. Genaueres erfährt man von den Herstellern da nicht.

Video: Nach Explosion: E-Bike-Akku verwandelt Büro in Flammen-Hölle

Tipps gegen Akku-Brände

Sieht man einmal von dem als selten vorkommend beschriebenen Fall eines technischen Defekts bei einem Original-Akku ab, bleiben nur noch ein paar Expertenratschläge, um Schlimmeres zu verhindern.

  1. Zunächst wird empfohlen, Akkus nur unter Aufsicht aufzuladen. Geschieht das in einer Wohnung, sollte der Vorgang am Besten auf einem Balkon ausgeführt werden. Die Wohnung sollte dabei nicht verlassen sein.
  2. Es sollte immer nur Originalausrüstung benutzt werden. Sowohl Akku als auch Ladegerät sollten vom Originalhersteller stammen und keine kostengünstigere Alternative aus dem billigeren Ausland oder gar ein Eigenbau.
  3. Defekte Akkus nicht verwenden. Bläht sich der Akku auf, verformt er sich oder weist er Schäden durch Stürze etc. auf, sollte er nicht mehr genutzt werden.
  4. Extreme Temperaturen in der Nähe der Akkus vermeiden. Weder sollten die Speicher zu großer Kälte noch zu hoher Hitze ausgesetzt sein. Das gefährdet ihre innere Struktur.
  5. Vermeiden Sie Feuchtigkeit. Die Akkus sollten wenn möglich immer in der Wohnung bei durchschnittlichen Temperaturen gelagert sein. Darüber hinaus sollte das Gerät keiner Feuchtigkeit ausgesetzt sein. Das könnte es beschädigen.
  6. Tiefenentladung sollte vermieden werden. Völlige Entladung beschädigt den Akku ebenso wie ständige Überladung. Es wird empfohlen, ihn stets zwischen 40 und 70 Prozent seiner Kapazitätsfähigkeit geladen zu halten.
  7. Akkus auf Fliesen lagern. Sollten sich aller Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz Akkus doch einmal entzünden, so kann die Lagerung auf Fliesen dafür sorgen, dass der entstehende Brand nicht auf alles andere im Raum übergreift.
  8. Erste Hilfe bei Bränden: Ist das Undenkbare geschehen und der Akku brennt, bringt das Löschen mit Wasser überhaupt nichts. Stattdessen sollte, wenn das Feuer noch klein ist, versucht werden die Flamme mit einer Decke oder mit Sand zu ersticken. Bei sich explosionsartig ausbreitenden Flammen, besser flüchten und die Feuerwehr informieren: Es droht Lebensgefahr!

Lassen Sie eine Antwort hier