Experten gehen davon aus, dass ein gutes E-Bike ab 3500 Euro erhältlich ist. Doch die Hersteller unterbieten sich aktuell in ihren Preisen. Kann ein E-Bike unter 1000 Euro wirklich gut sein?
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Günstiges E-Bike unter 1000 Euro kaufen: Ist billig auch gut?
Die Nachfrage nach E-Fahrrädern war lange Zeit sehr hoch, vor allem in der Corona-Zeit kamen die Hersteller nicht mit der Produktion und Auslieferung der motorunterstützten Fahrräder nach. Jetzt allerdings sind E-Fahrräder für inzwischen unter 1000 Euro erhältlich und der interessierte Kunde stellt sich zu Recht die Frage: Können günstige Bikes wirklich gut sein?
Immerhin werden damit recht ansehnliche Geschwindigkeiten erreicht und die Qualität des Fahrrades ist auch eine Frage der Sicherheit. Klar ist, dass bei derartigen Preisen nicht alles vom Besten und Feinsten sein kann: Akku, Motor und Schaltung müssen Abstriche hinnehmen. Doch auch die Standardausstattung ist meist ausreichend.
Müssen Elektrobikes immer teuer sein?
Aus anderen Bereichen des täglichen Lebens ist längst bekannt, dass „teuer“ nicht immer mit „gut“ gleichzusetzen ist.
Das ist bei einem Elektrofahrrad nicht anders, auch hier gibt es unter den Bikes in mittleren und niedrigen Preiskategorien ebenso gute Fahrräder, wie es schwache Bikes in hohen Preislagen gibt. Vor dem Kauf sollte sich ein künftiger Elektro-Biker daher ausreichend informieren und den Preis nicht als alleiniges Auswahlkriterium setzen.
Fakt ist, dass E-Bikes unter 1000 Euro meist eher Einsteigermodelle sind, die zwar eine gute Basisausstattung aufweisen, aber nicht mit den Premiummodellen vergleichbar sind. Die Materialien sind weniger hochwertig, die Rahmen schwerer, die Motoren weniger leistungsfähig. Auch am Akku wird seitens der Hersteller gern gespart, dieser hat eine geringere Reichweite bei günstigen Rädern.
Wer mit solchen Modellen Fahrradfahren möchte, kann dennoch seinen Spaß haben und sicher unterwegs sein: Maßgeblich sind die eigenen Ansprüche und die Anforderungen, die an das Fahrrad gestellt werden.
Wer täglich 30 km oder mehr zur Arbeit radeln möchte, wird eher auf ein hochwertiges Modell setzen als jemand, der nur am Wochenende eine gemütliche Ausfahrt in der näheren Umgebung wagen will.
Dementsprechend kann die Frage in der Überschrift ganz einfach beantwortet werden: Nein, ein E-Rad muss nicht immer teuer sein, um dennoch für den individuellen Einsatzzweck geeignet zu sein.
Genauer hingeschaut: Hier lässt sich beim Fahrradfahren sparen
Wer sich das erste Mal für ein Fahrrad, das mithilfe eines Motors eine Tretunterstützung bis 25 km/h erfährt, interessiert, wird angesichts der Preise fragend die Stirn runzeln: Muss das so teuer sein? Dabei gilt es zu bedenken, dass selbst Fahrräder ohne E-Antrieb rund 1000 Euro kosten, wenn sie eine mittlere bis gehobene Qualität haben sollen. Nach oben ist wie immer alles offen, was bei einem E-Fahrrad ebenso gilt.
Gleichwohl lässt sich feststellen, dass aktuelle sinkende Preise durch eine geringere Nachfrage zu verzeichnen sind. Es kann sich daher lohnen, noch ein wenig zu warten und die Preisentwicklung mit Argusaugen zu beobachten. Steigen die Preise wieder, kann nach entsprechender Vorauswahl rasch entschieden und das gewünschte E-Bike gekauft werden.
Hier dürfen E-Fahrräder günstiger sein
Um günstig ein Fahrrad als E-Rad kaufen zu können, sollten daher diese Punkte berücksichtigt werden:
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Reichweite des Akkus
Um zu entscheiden, wie leistungsstark der Akku sein muss, ist der tägliche Fahrradweg interessant. Wer nur zum Supermarkt um die Ecke will, braucht nicht unbedingt den stärksten Akku. Wer aber lange Ausfahrten unternehmen möchte oder gar Wandertouren mit dem Rad plant, sollte unbedingt auf einen kräftigen Akku setzen.
Für den täglichen Gebrauch ist eine Ausführung mit 400 Wattstunden ausreichend, wer sportlich oder lange fahren will, sollte auf eine höhere Akku-Kapazität setzen.
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Heckmotor wählen
Am günstigsten ist der Heckmotor, der allerdings nicht wie der Mittelmotor zwischen den Pedalen verbaut ist, sondern eben am Heck. Der Mittelmotor mag deutlich weiter verbreitet sein, ist dafür aber auch um ein Vielfaches teurer. Eine solche Premiumvariante ist im Alltag meist nicht nötig.
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Schaltung mit wenigen Gängen
Die meisten kennen das Problem mit der Gangschaltung vom Fahrradfahren: Wer braucht im Alltag tatsächlich 21 oder 24 Gänge? Wer schon einmal ein Fahrrad mit nur sieben oder gar nur drei Gängen gefahren ist, wird festgestellt haben, dass dies ebenfalls ausreichend ist, solange keine sportlichen Höchstleistungen gefragt sind.
Um ein E-Bike unter 1000 Euro zu bekommen, ist der Aspekt der Schaltung ganz wichtig: Je weniger Gänge das Bike hat, desto günstiger wird es. Die größere Kraftaufwendung wird ohnehin durch den Motor wieder ausgeglichen.
Hier bitte nicht sparen!
Auch wenn das E-Bike ein günstiges Modell sein soll, gibt es doch zwei Punkte, bei denen nicht gespart werden darf. Zum einen sind das die Bremsen, die für die nötige Sicherheit im Ernstfall von immenser Bedeutung sind. Idealerweise verfügt das Fahrrad über hydraulische Bremsen, denn diese bieten auch bei höherer Geschwindigkeit ausreichend Sicherheit und verringern zuverlässig das Tempo des Bikes. Scheibenbremsen sollten unbedingt vorhanden sein!
Zum anderen sollte nicht am Rahmen gespart werden. Er ist für die Stabilität des Bikes zuständig und nicht nur für den Fahrkomfort wichtig, sondern auch für das sichere Fahren. Je hochwertiger der Rahmen ist, desto leichter wird das Rad. Es gehört auch zu den Tipps zum Kauf eines E-Fahrrads, auf diese Punkte hinzuweisen, denn sie sind das falsche Ende zum Sparen.
Das sagen Experten zu günstigen Bikes
Die Fachwelt ist sich einig, dass es zwar inzwischen das E-Bike unter 1000 Euro, dass diese aber nicht unbedingt gut sein müssen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte unbedingt in ein hochwertiges Bike investieren, bei dem der Hersteller nicht an der Materialqualität und damit nicht an der Sicherheit gespart hat. Es ist jedoch an einigen Stellen möglich, Geld zu sparen, sodass es mit dem nötigen Quäntchen Glück durchaus machbar ist, ein zuverlässiges Rad unter 1000 Euro zu bekommen. Und das ohne Einbußen an relevanten Stellen!