Der Trend zum Elektrorad hält an. Wichtiger ist die Frage beim E-Bike, welcher Motor zur Leistungsunterstützung am geeignetsten ist. Wer in den Alpen unterwegs ist, benötigt nämlich meist mehr Power und stärkere Antriebe als wenn das Einsatzgebiet die City ist.
E-Bike: Welcher Motor für welche Radler-Typen?
Schluss mit der ewigen Strampelei: Ein E-Bike ist ideal für Senioren oder generell bequeme Zeitgenossen, die sich beim Trip ins Gebirge oder bei längeren Fahrten ins Grüne unterstützen lassen möchten. Aber auch junge Aktiv-Radler können ihre Freude haben. Die wichtigste Frage, wenn man ein E-Bike erwirbt: Welcher Motor soll das Rad haben? Aus diesem Grund kurz und knapp die wichtigsten Vor-und Nachteile zur Antriebsunterstützung und Schiebehilfe beim Fahrrad mit Elektrounterstützung.
- Mittelmotor, Heckmotor oder Frontmotor?
- Thema Drehmoment: Der ideale Drehmoment für viel Power
- Mehr als 100 Kilometer mit einer Akkuladung? 10 Tipps
- E-Bike gesünder als normales Fahrräder
- Pfiffige Idee Schiebehilfe
- Allrounder: Der Mittelmotor als beliebteste Leistungsunterstützung
Als Teil des Tretlagers, erzeugt er je nach Tretkraft vom Fahrer eine Antriebsunterstützung. Diese übertragt sich direkt ans Hinterrad. Die Vorteile beim Mittelmotor: Er kann sehr schnell reagieren, sobald der Radler kräftiger in die Pedale tritt. Es besteht auch keine Gefahr der Überhitzung im Gegensatz zum Nabenmotor (Heckmotor). Auch toll: Das natürliche Gefühl beim Radfahren, ähnlich wie beim herkömmlichen Bike. Der Grund liegt in der idealen Gewichtsverteilung und dem niedrigen Schwerpunkt. Nachteil ist die stärkere Neigung zum Verschleiß. Etwa bei der Ritzel der Tretkurbel sowie der Kette.Der Mittelmotor ist die erste Wahl für viele E-Radfahrer. Weil sie sich für den „Normalfahrer“ am besten steuern lassen. Ganz egal, ob es um ein E-Bike mit Motor für steile Touren im Gebirge geht (e-Mountainbike) oder es lediglich um ein City-Bike fürs Brötchen holen geht. - Schnell: Der Heckmotor für sportliche Typen
Sein Highlight: Die größere Traktion, weil der Schwerpunkt des Pedelecs sich nach hinten verlagert. Weil der Motor eben an der Nabe des hinteren Laufrades befestigt ist. Dieser Heckmotor wird in der Regel in Kombination mit einer Kettenschaltung angeboten und bietet so mehr Möglichkeiten zum sportlichen Fahren als eine übliche Nabenschaltung. Wer sich ein e-Mountainbike zulegen möchte, sollte die Anschaffung eines Heckmotors überlegen. Der Akku ist aber am besten mittig am E-Bike zu platzieren, weil sich der Motor mit der Federung ausspielen würde, so dass das Fahren in hügligem Gelände unangenehm würde. - Günstig: Der Frontmotor für genügsame Radler
Nur auf kurzen Wegen in der Stadt unterwegs? Dann ist der Frontmotor die beste und günstigste Variante. Er wird am Vorderrad installiert und eine Rücktrittbremse wie eine Naben- und Kettenschaltung lassen sich ohne Probleme anbringen. Als Citybike ist er absolut ausreichend. Nachteile beim Frontmotor: Das Lenken wird durch das hohe Gewicht schwieriger. Wer viel im Gelände unterwegs ist oder gerne sportlich schnell durch die Gegend düst, sollte zu Mittel- oder Heckmotoren greifen. Bei Nässe neigt dieser Motor außerdem dazu, das Rad durchdrehen zu lassen. Außerdem neigt er bei starker Belastung, steile Auffahrten, zur Überhitzung und die Leistung lässt nach.
Faszinierende Berglandschaften mit dem e-Mountainbike erkunden. Der Bayerische Rundfunk berichtet in seiner Sendung „Bergauf-Bergab“ über eine Tour in alpiner Kulisse.
E-Bike: Welcher Motor bietet den stärksten Drehmoment?
Kleiner Exkurs zum Drehmoment: Was ist das genau und wie wirkt sich dieser aufs Fahren mit dem E-Bike aus? Antwort: Je höher der Drehmoment, umso mehr Hilfe bekommt der Radfahrer mit einem Pedelec. Konkret gewinnt er schneller an Geschwindigkeit und ein hoher Drehmoment unterstützt den E-Biker auch bei steilen Fahrten im Gebirge oder um irgendeinen Hügel hinaufzukommen. Mittelmotoren bieten den höchsten Drehmoment und sind deshalb bei E-Bikern begehrt, wenn es öfter mal bergauf geht. Ein Drehmoment von etwa 75 bis 85 Nm bietet die nötige Power. Beim Kauf eines E-Bikes also darauf achten, wenn das Einsatzgebiet gebirgig ist.
Mehr als 100 Kilometer mit dem E-Bike fahren, ohne den Akku zu wechseln? 10 Tipps.
- Tipp : Je mehr Energie gespeichert werden kann, umso weiter kommt man theoretisch. Auf die Wattstunden des Akkus achten. Diese bieten Anhaltspunkte, wie groß die Reichweite ist. Bis zu 1000 Wattstunden verteilt auf zwei Akkus sind viel.
- Tipp : Wenn die Beine weh tun, ist das schlecht für den Akku. Sind die Gänge schwer und der Tritt langsam, muss der Motor mehr arbeiten als der Mensch. Das kostet Strom. Also besser eine hohe Trittfrequenz, um den Akku zu schonen. Flottes, lockeres Treten ist sowieso gesünder.
- Tipp : Auf flachen Etappen weniger Motorunterstützung nutzen. Oder bei längeren Fahrten bergab den Motor ganz ausmachen.
- Tipp : Wer ständig bremst und beschleunigt, verbraucht viel Energie. Am effizientesten ist, bei einer gleichbleibenden Geschwindigkeit unterwegs zu sein. Das erfordert manchmal etwas Erfahrung, senkt aber später den Akku-Verbrauch.
- Tipp : Routen clever planen. Ampeln vermeiden und eventuell die etwas längere Strecke nehmen. Wichtiger Tipp für den täglichen Arbeitsweg. Berufstätige sollten immer so planen, dass Hin- und Rückweg mit einer Akkuladung zu bewerkstelligen sind.
- Tipp : In regelmäßigem Abstand Kette ölen und die Luft der Reifen aufpumpen. Ein richtig eingestellter Luftdruck sorgt für einen geringen Rollwiderstand und bietet eine höhere Kilometerleistung.
- Tipp : Speziell für den Urlaub oder auf längeren Strecken empfiehlt sich ein Zweit-Akku. Das bedeutet: Doppelte Leistung und doppelte Reichweite für den E-Biker.
- Tipp : Auf Windverhältnisse einstellen und das Fahrrad etwas aerodynamischer gestalten. Der Oberkörper sollte dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Übrigens: Wer ein E-Liegerad besitzt, hat es in dieser Hinsicht besser und spart mehr Strom.
- Tipp : Ladestationen relativieren in Zukunft womöglich die Frage, wie weit ein Akku reicht. Also bei jeder längeren Route Ausschau nach der möglichen Infrastruktur halten.
- Tipp : Keine Panik. Ist der Akku leer, strampelt man die restlichen Kilometer eben selbst.
Den letzten Tipp sollten Radfreunde nicht als billigen Gag abtun. Ob man wirklich 100 Kilometer mit einem Akku schafft, ist nämlich gar nicht so entscheidend. Die Unterstützung via Pedelec soll ja nur das eigentliche Radeln mit dem Fahrrad unterstützen. Ein bisschen kann man zur Not auch noch selber strampeln.
Warum sind E-Bikes oft gesünder als herkömmliche Räder?
Ein überraschender Effekt: Wer mit einem E-Bike unterwegs ist, schont seine Gelenke und auch den Kreislauf. Grund: Es ist gesünder, als mit einem langsamen Tritt in hohen Gängen zu fahren. Wer mit Pedelec unterwegs ist, muss ja in die Pedale treten, bevor sich der Motor aktiviert. Der gesundheitliche Effekt ist also vorhanden. Dazu Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad: „Flottes, lockeres Treten ist auch für Muskulatur, Kreislauf und insbesondere die Kniegelenke deutlich gesünder, als mit langsamem Tritt schwere Gänge zu drücken”. Der Fachmann erläutert, wie E-Bikes am besten zu bedienen sind: „Locker in einem leichten Gang anfahren, also mit etwa 50 Pedalumdrehungen. Dann beschleunigen und alle fünf oder zehn Meter einen Gang schwerer schalten, bis man mit 60 bis 70 Umdrehungen im Reisetempo rollt.“
Einen Ausblick auf das Jahr 2019 bietet dieser spannende Beitrag. Ideal für alle E-Bike-Fans und solche, die es noch werden wollen. Welche Produkt-Neuheiten gibt es in der Branche und wie lassen sich die mit zusätzlichem elektrischen Antrieb betriebenen Räder noch effizienter bedienen. Vorgestellt werden nicht nur die eigentlichen Räder, sondern auch smartes Zubehör wie spezielle Helme für das Fahrrad, die auch einen Fokus auf mehr Verkehrssicherheit bieten. Längst haben übrigens auch die E-Mountainbikes herkömmliche Elektroräder für die Stadt in punkto Beliebtheit abgelöst, so dass auch die Rad-Freunde der Elektrounterstützung am Berg auf ihre Kosten kommen.
Video: Die vier spannendsten E-Bike Trends 2019
E-Bike: Pfiffige Idee Schiebehilfe
Der Berg oder Hügel ist zu steil? Oder auch nur die Auffahrt von der Tiefgarage zur Straße? Dann kann eine Schiebehilfe optimale Unterstützung bieten. Eine pfiffige Lösung und eine echte Erleichterung, wer über ein solches System verfügt. Es gibt dabei zwei Arten einer Schiebehilfe: Beide sind aus gesetzlichen Gründen auf 6 km/h begrenzt. Die eigentliche Schiebehilfe hilft, das Gewicht des Rades selbst zu schieben. Der Besitzer vom Fahrrad schiebt also ganz normal sein Rad, bekommt aber die nötige Hilfe beim Schieben. Die sogenannte Anfahrtshilfe funktioniert ähnlich, ist aber etwas stärker ausgelegt und gibt schon beim Losfahren Schub. Also bereits, bis man mit den Füßen die Pedale erreicht.
Der ADFC zum Thema Pedelecs und E-Bikes
Interesse an einem E-Bike? Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club e.V. (ADFC) bietet einen informativen Überblick zu den elektrisch angetriebenen Rädern. Eine nützliche Hilfe für alle Radler, die den Umstieg erwägen:
ADFC zum Thema Pedelec und E-Bike
Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club e.V.
Mohrenstraße 69
10117 Berlin
Telefon: 030 2091498-0
Telefax: 030 2091498-55
E-Mail: kontakt@adfc.de
http://www.adfc.de
Ein weiterer Lese-Tipp: So finden Sie das richtige E-Bike. Die renommierte Wirtschaftszeitschrift Wirtschaftswoche im Gespräch mit Stiftung Warentest über das richtige E-Bike.
Karl-Gerhard Haas über den Weg zum richtigen E-Bike
Video: E-Mountainbike Tour: Das erste Mal mit E-Bikes | Bergauf-Bergab | MTB
Fazit
Das E-Bike mit Mittelmotor vermittelt einen natürlichen Fahrspaß in der City wie im Gebirge, ist aber auch am teuersten. Sportliche Biker mit besonders rasanter Fahrweise bevorzugt in der Ebene können auf den Heckmotor zurückgreifen. Ein ideales Senioren-E-Bike innerorts für die Stadt kann auch nur einen Frontmotor besitzen. Günstig und für diese Zwecke völlig ausreichend. Man hat also die Qual der Wahl und es hängt immer von den individuellen Bedürfnissen in Sachen E-Bike ab, welcher Motor es nun sein soll. Wichtig ist aber, den Akku zu schonen, um möglichst lange seinen Spaß mit dem Gefährt zu haben.
Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: moreimages -#1: Stav krikst -#2: Umomos -#3: Marco Saroldi
2 Kommentare
Hallo hallo
Seit Corona ist der Run auf Bikes mit Motor explodiert. Die Anschaffungskosten allerdings auch. Wenn ich mich so rum höre sind ja 5000 Euro ganz normal.
Ich finde es echt super, dass wieder soviel Rad gefahren wird aber sorry nicht Jeder kann derart viel Geld auf den Tisch legen.
Gibt es da noch eine Meinung?
Hallo David
Ich hätte auch Interesse an einem E Bike. Auch mir ist das einfach zu viel Geld. Auf der anderen Seite gibt es wohl auch Bikes für unter 1000 Euro, nur was taugen diese?
Wäre super wenn es Erfahrungswerte gäbe. Bitte einfach melden.
LG
Unter 1500,- € kriegt man neu wohl nichts Vernünftiges. Wobei ein 500 WH-Akku gegenüber einem 300-er schon 2 große Scheine zusätzlich ausmachen kann.
Die früheren Discounter-Bikes für um die 1000,- € haben falsche Erwartungen geweckt. Schlechte Bremsen, Vorderradmotoren, Akku am Gepäckträger (Schwerpunkt!), Schaltung aus der untersten Grabbelkiste – igittigitt und Hände weg, auch gebraucht. Die halten solange wie die berühmten Tiefkühl-Gambas aus Vietnam und kein seriöser Fahrradhändler wird die Dinger zur Wartung annehmen.
Ein Pedelec ist eine Anschaffung für die nächsten 5 bis 10 Jahre. Wer 2000,- € in ein vernünftiges Marken-Pedelec investiert, bezahlt in 5 Jahren über die Laufzeit pro Monat 33,- € und hat den Luxus einer halbwegs gesicherten Ersatzteilversorgung.
Also Finger weg von Allem, was unter 1000,- € kostet.