E-Bikes und Pedelecs sind in Deutschland so gefragt wie nie. In immer mehr Nischen ist der alternative E-Antrieb zu finden. Die Modellpallette ist riesig. Damen-, Herren- oder Kinderfahrräder mit Elektroantrieb gibt es in allen nur erdenklichen Farben und Ausstattungsvarianten. Der Grund für den Erfolg: Anfangs galt ein E-Bike als „uncool“, hatte ein Rentner-Image. Heute sind die Räder für rasante Abfahrten und ausgedehnte Touren geeignet. E-Bikes sind „in“.
Sie haben den Elektroautos eines voraus: Sie sind weiter verbreitet, und die Nachfrage nach ihnen ist höher: E-Bikes erfreuen sich großer Beliebtheit. Das liegt unter anderem daran, dass die laufenden Kosten niedrig sind. Eine Akkuladung schlägt mit etwa 10 Cent zu Buche. Ernüchternd ist dagegen der noch relativ hohe Anschaffungspreis. Wäre dieser niedriger, wären die elektronischen Drahtesel sicher noch weiter verbreitet. Dennoch darf die E-Bike-Industrie jubeln: Alleine im Jahr 2016 wurden 600.000 E-Bikes verkauft. Die Branche setzte damit mehr als 400 Millionen Euro um. Schätzungen gehen davon aus, dass es bis 2023 27 Prozent mehr E-Bikes geben und die Verkaufszahl sich damit verdreifachen wird.
Wer profitiert von dieser Nachfrage?
Freuen über den rasanten Absatz an E-Bikes dürfen sich die Börsen. In Asien sind bereits drei E-Bike-Hersteller an der Börse notiert. Alleine im Jahr 2016 wurden in China 33 Millionen Elektrofahrräder verkauft. Dort sind vor allem die Mofas verbreitet. Sie werden nun wohl nach und nach durch die Elektro-Variante abgelöst.
Auch in Europa sorgt der E-Bike-Boom für zufriedene Gesichter bei den Anlegern. Kein Wunder: Die Hersteller versuchen, sich gegenseitig zu übertreffen. Einer der Marktführer ist das niederländische Unternehmen Accell. In Deutschland ist Accell mit den Vorzeigemarken Ghost, Winora und Haibike aktiv. Und zwar so erfolgreich, dass das Konkurrenzunternehmen Pon Holding ein Übernahmeangebot unterbreitet hat, das Accell aber zurückwies. Daraufhin fiel die Accell-Aktie zwar ein wenig, aber bereits vor dem Angebot hat sich der Kurs innerhalb von 36 Monaten verdoppelt.
Sind E-Bikes eine lohnende Anlagequelle?
Offenbar erkennt man auch an der Börse, dass das Geschäft mit den umweltfreundlichen Zweirädern ein Lohnendes ist. Ein Grund für diesen Erfolg, ist das Image der E-Bikes. Umweltfreundlich, hip und absolut im Trend – das sorgt für steigende Zahlen auch auf dem Aktienmarkt. Angebot und Nachfrage, sowie immer neuere Modelle tun ihr Übriges. Wer mehr über Anlagemöglichkeiten erfahren will, kann sich im Internet, beispielsweise bei dem Broker 24option genauer informieren.
Auch Ersatzteil-Lieferer profitieren
Nicht nur die Hersteller selbst, sondern auch die Lieferanten von Ersatzteilen schwimmen auf der Erfolgswelle mit. Bremsen, Gangschaltungen, Satteltaschen und vieles mehr – der Aufwind macht sich bei allen bemerkbar. Das japanische Unternehmen Shimano zum Beispiel, das einen Großteil seines Umsatzes mit Fahrradketten und Gangschaltungen generiert, hat einen speziellen Antrieb für E-Bikes entwickelt. Damit will man in Zukunft noch erfolgreicher an der Börse sein.
Panasonic, ebenfalls aus Japan, liefert passende Akkus für nahezu jedes denkbare Modell. Dabei konzentriert man sich auf die zukunftsweisende Lithium-Technologie. Eine Kooperation mit Tesla soll weiteren Aufschwung liefern. Gelingen kann das mit der weltweit größten Lithium-Ionen-Fabrik in Nevada. Der US-Zulieferer Fox Factory konzentriert sich indes auf hochwertige Vorderradgabeln, die gerade bei Mountainbikes extrem widerstandsfähig sein müssen. Der Erfolg gab dem Unternehmen Recht: Ein Zuwachs beim Umsatz von 10 Prozent und beim Gewinn von 40 Prozent.
Nur drei Anbieter, die auf der E-Bike-Welle mitschwimmen und den Schwung nutzen wollen.
ERSTER ANBIETER:
- Das japanische Unternehmen Shimano zum Beispiel, das einen Großteil seines Umsatzes mit Fahrradketten und Gangschaltungen generiert, hat einen speziellen Antrieb für E-Bikes entwickelt.
- Damit will man in Zukunft noch erfolgreicher an der Börse sein.
ZWEITER ANBIETER:
- Panasonic, ebenfalls aus Japan, liefert passende Akkus für nahezu jedes denkbare Modell.
- Dabei konzentriert man sich auf die zukunftsweisende Lithium-Technologie.
- Eine Kooperation mit Tesla soll weiteren Aufschwung liefern.
- Gelingen kann das mit der weltweit größten Lithium-Ionen-Fabrik in Nevada.
DRITTER ANBIETER:
- Der US-Zulieferer Fox Factory konzentriert sich indes auf hochwertige Vorderradgabeln, die gerade bei Mountainbikes extrem widerstandsfähig sein müssen.
- Der Erfolg gab dem Unternehmen Recht: Ein Zuwachs beim Umsatz von 10 Prozent und beim Gewinn von 40 Prozent.
Beim Navigationsgerät fürs Auto sinkt die Nachfrage mittlerweile. Viele Hersteller liefern die Navis gleich mit. Nicht so bei Fahrrädern. Das hat auch das Unternehmen Garmin erkannt und liefert entsprechende Ersatzteile für den Zweiradmarkt. Darunter ein Fahrradcomputer, der Garmin in 2016 ein Umsatzplus von einem Viertel bescherte.
E-Bike vs. Pedelec: Wo ist der Unterschied?
Der Begriff E-Bike ist in aller Munde. Doch genau genommen ist das Falsch. Die meisten Menschen meinen mit dem Begriff „E-Bike“ eigentlich ein Pedelec.
E-Bikes und Pedelecs – die Unterschiede:
E-Bike
- Ein E-Bike fällt unter die Kategorie der zulassungsfreien Krafträder mit Versicherungskennzeichen.
- Ähnlich wie ein Mofa benötigt ein E-Bike also ein Kennzeichen.
- Tatsächlich ist ein E-Bike also ein Fahrrad mit Trethilfe und einem Elektroantrieb, mit dem Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h erreicht werden können.
- Und zwar auch dann, wenn man nicht in die Pedale tritt.
Pedelec
- Bei einem Pedelec, wird das Treten in die Pedale durch den Elektroantrieb unterstützt.
- Je mehr man selber tritt, desto weniger Energie liefert der Elektromotor.
- Bei maximal 25 km/h wird der Antrieb abgeschaltet, weshalb Pedelecs auch keine Zulassung benötigen.
Die Vor- und Nachteile der elektronischen Drahtesel
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Es gibt viele Vor- aber auch viele Nachteile. Lohnt sich die Anschaffung eines, im Vergleich zu Fahrrädern ohne Akku, teuren E-Bikes, bzw. Pedelec?
Die Vor- und Nachteile auf einen Blick:
Vorteile
- Weniger Anstrengung beim Radeln.
- Längere Strecken sind möglich.
- Durch den Elektroantrieb kann man mit anderen mithalten und fährt nicht immer hinterher.
- Wer einen Anhänger (zum Beispiel einen Kinderanhänger) ziehen muss, hat es wesentlich einfacher.
Nachteile
- E-Bikes und Pedelecs sind schwerer. Ein hinauf- oder hinuntertragen in Keller oder Abstellraum ist schwerer möglich.
- Die Handhabung zu einem „normalen“ Fahrrad ist anfangs ungewohnt. Unfallgefahr droht.
- Bei abgeschaltetem Akku ist ein E-Bike oder Pedelec deutlich schwerer zu fahren als ein herkömmliches Fahrrad.
- Der Preis bei der Neuanschaffung ist wesentlich höher, als bei einem gewöhnlichen Fahrrad.
Wie lange hält der Akku?
Wer über den Kauf eines elektroangetriebenen Fahrrades nachdenkt, sollte sich informieren, wie lange der Akku durchhält. Nichts Schlimmeres, als wenn auf der ausgedehnten Tour dem Akku die Puste ausgeht und man kaum mehr weiter kommt. Achten Sie also auf ausreichende Leistung. Auch das Aufladen sollte zügig voran gehen. Während einer kurzen Rast kann so der Akku schnell wieder auf Leistung gebracht werden.
Grundsätzlich ist die Akkuleistung abhängig vom Gewicht des Fahrers, Gegenwind, Steigungen, Temperatur, etc. Eine allgemeingültige Angabe lässt sich also derzeit noch nicht machen. Befestigt sind die Akkus üblicherweise unter dem Gepäckträger, in oder unter den Gepäcktaschen sowie im Rahmendreieck. Aber auch zwischen Hinterrad und Sattelrohr ist eine Befestigung möglich. Bei Falträdern ist eine Unterbringung auch in der Lenkertasche möglich.
Welche Antriebsarten gibt es bei E-Bikes?
Unterschieden wird zwischen drei Arten von Motoren:
- Frontmotor
Er sitzt an der Vorderradnabe. Daher müssen Vorderrad und Gabel höheren Belastungen standhalten. Zum Nachrüsten ist diese Methode ungeeignet. Zudem zieht der Antrieb das Fahrrad. Dadurch kann es auf rutschigem Untergrund durchdrehen oder wegrutschen. - Mittelmotor
Der Motor ist hier über dem Tretlager angebracht. Durch den zentralen Schwerpunkt, werden die Fahreigenschaften des Rades kaum beeinträchtigt. Angetrieben wird das Hinterrad über eine Kette. - Heckmotor
Hier befindet sich der Motor in der Hinterradnabe. Dadurch wird das Rad hecklastiger. Dieser Effekt verstärkt sich noch, wenn auch der Akku am hinteren Teil des Fahrrades befestigt ist. Durch den deutlichen Schwerpunkt lässt sich das Rad schwerer tragen. Vor allem Sportler greifen gerne auf diese Art des Antriebes zurück, weil dadurch eine höhere Beschleunigung möglich ist.
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