Das Fahrrad als gesunde Alternative zum Dienstwagen

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Pendeln gehört genauso zum Arbeiten wie die Mittagspause oder das Gehalt. Stand 2012 waren es nicht einmal 5 % der Berufstätigen, die angaben, dauerhaft zu Hause tätig sein zu können. Die große Mehrheit hingegen muss jeden Tag zur Arbeitsstätte und zurück fahren. Der größte Teil dieser Mehrheit muss dabei allerdings nur eine kurze oder gar sehr kurze Strecke zurücklegen: Fast die Hälfte der Arbeitnehmer wohnt weniger als 10 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt, und mehr als 25 Kilometer legen lediglich knapp 17 % der Erwerbstätigen zurück.

Pendeln mit dem PKW bedeutet vor allem in Städten Stress

Trotz dieser kurzen Entfernungen nutzen Viele generell ihr Auto, um zur Arbeit und zurück zu kommen. Besonders in dicht besiedelten Großstädten bringt das allerdings deutlich mehr Nach- als Vorteile mit sich. Nicht nur die Parkplatzsuche kann viel Zeit kosten, wenn keine unternehmenseigenen vorhanden sind, auch die Fahrt an sich verkommt heutzutage immer mehr zu einer Zerreißprobe für jeden Geduldsfaden.

Genervt durch Stau beim Pendeln? Das muss nicht sein - das E-Bike oder Fahrrad ist eine gute, gesunde und stressfreie Alternative (#1)

Genervt durch Stau beim Pendeln? Das muss nicht sein – das E-Bike oder Fahrrad ist eine gute, gesunde und stressfreie Alternative (#1)

Der Navi-Hersteller TomTom hat mittels einer Studie herausgefunden, wie viel Zeit Pendler im Satu verbringen. Grundlage waren Fahrten, die bei freier Strecke eine halbe Stunde dauern. Spitzenreiter im negativen Sinne ist Stuttgart: Über 80 Stunden verbringen Pendler dort pro Jahr stehend. In München sind es 76 Stunden, im östlichen Ruhrgebiet immer noch knapp 60.

Der durch das Autofahren verursachte Mehraufwand an Zeit sowie das ständige Stehen sorgen natürlich nicht unbedingt dafür, dass man entspannt und bester Laune zur Arbeit kommt. Zudem kommt es zu einer extremen Belastung der Umwelt, da die tägliche Blechlawine auch entsprechende Emissionen in die Atmosphäre bläst.

Wenig Bewegung, viele Ausfalltage

Aber zurück zum Arbeitnehmer selbst. Ganz abgesehen davon, dass Stress dauerhaft krank machen kann, hat die tägliche Autofahrt noch eine weitere gravierende Auswirkung auf die Gesundheit. Sie trägt nämlich noch mehr zum ohnehin schon bei vielen festzustellenden Bewegungsmangel bei.

Wer mit dem E-Bike oder Fahrrad zur Arbeit fährt, kommt gesünder durchs Leben und genießt ganz nebenbei noch eine Portion Natur und frishe Luft. (#2)

Wer mit dem E-Bike oder Fahrrad zur Arbeit fährt, kommt gesünder durchs Leben und genießt ganz nebenbei noch eine Portion Natur und frishe Luft. (#2)

Der menschliche Körper ist evolutionsbedingt darauf ausgelegt, sich ausreichend zu bewegen. Viele wichtige Körpersysteme benötigen diese Bewegung, um reibungslos funktionieren zu können. Da die meisten von uns jedoch den ganzen Tag vor dem PC verbringen, fehlt ihnen genügend „Auslauf“. Die Folge sind Verspannungen und ein erhöhtes Risiko von Herzinfarkten, Schlaganfällen sowie Diabetes.

Den Mangel an Bewegung durch das Benutzen des Autos noch zu verstärken, ist aus medizinischer Sicht also sehr bedenklich und schlägt sich in einer sehr hohen Ausfallquote nieder, die weder im Interesse des Arbeitgebers noch in dem des Angestellten liegt.

Gesund und fit zur Arbeit – gesund und fit durchs Leben

Statt mit dem Auto mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren, löst zumindest einen Teil der beschriebenen Probleme. Denkt man die Thematik aber konsequent zu Ende, wird schnell ersichtlich, dass es noch eine weitaus bessere Lösung gibt: Mit dem Rad zu fahren.

Mehr Gelassenheit im Alltag erreicht man ganz einfach: Los geht es mit dem E-Bike oder dem Fahrrad zur Arbeit! (#3)

Mehr Gelassenheit im Alltag erreicht man ganz einfach: Los geht es mit dem E-Bike oder dem Fahrrad zur Arbeit! (#3)

Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Pendler nur einen sehr kurzen Anfahrtsweg haben, gibt es kaum ein besseres Verkehrsmittel, um diese Strecke zu bewältigen. Zusätzliche Unterstützung versprechen E-Bikes, Pedelecs & Co. Mit Hilfe dieser immer beliebter werdenden semimotorisierten Räder kommen auch eher untrainierte Menschen im Büro an, ohne dass sie direkt das Bedürfnis haben zu duschen.

Bewegung bekommen sie dabei natürlich trotzdem, und so kann unabhängig von der Art des Rades gesagt werden: Wer damit zur Arbeit fährt, lebt gesünder.

Hilfe vom Chef: Das Firmenfahrrad

Seit knapp fünf Jahren genießen Fahrräder und E-Bikes das sogenannte „Dienstwagenprivileg“. Das bedeutet, dass sie steuerlich genauso behandelt werden wie Firmenautos. Aus dieser Gesetzesänderung haben sich neue Möglichkeiten für Arbeitgeber und ihre Angestellten ergeben.

Als Alternative zu einer Aufstockung des Bruttogehalts oder als zusätzlicher Anreiz für neue Mitarbeiter ist ein Firmenwagen, der auch privat genutzt werden kann, schon sehr weit verbreitet. Seit der neuen Regelung können Angestellten stattdessen auch Fahrräder aller Art angeboten werden – und das bei vollem Umfang der steuerlichen Vorteile, die es auch beim Dienstwagen gibt.

Ein hochwertiges E-Bike oder Fahrrad ist eine gute Alternative zum Dienstwagen und kann ein zusätzlicher Anreiz sein, gesünder zu leben. (#4)

Ein hochwertiges E-Bike oder Fahrrad ist eine gute Alternative zum Dienstwagen und kann ein zusätzlicher Anreiz sein, gesünder zu leben. (#4)

Leasen per Gehaltsumwandlung

Das gängigste Modell ist dabei, dass der Arbeitnehmer sich ein Fahrrad aussucht und dieses dann über einen gewissen Zeitraum – meist drei Jahre – least. Vorher muss lediglich eine Überlassungsvereinbarung mit dem Arbeitgeber unterzeichnet werden, um den Vorgang von einer Privatsache zu einer Firmensache zu machen.

Die monatlichen Leasingraten werden dann vor Steuern vom Gehalt abgezogen. Durch diese sogenannte Gehaltsumwandlung ergeben sich steuerliche Vorteile, so dass man als Arbeitnehmer insgesamt 30 bis 40 % des eigentlichen Preises spart, wenn man das Rad nach Ende des Leasingvertrages kauft. Auch ein teures E-Bike wird mit diesem Modell also durchaus erschwinglich.

Besonders großzügige Arbeitgeber übernehmen die Kosten für das Rad gleich selbst, so dass ihre Angestellten lediglich den geldwerten Vorteil, der durch die Nutzung entsteht, versteuern müssen und sonst keine Ausgaben haben.

Wegen dieses geldwerten Vorteils muss ein Firmenrad übrigens auch in der Gehaltsabrechnung auftauchen. Da die meisten heute verwendeten Buchhaltungsprogramme – wie etwa „Buchhalter plus“ vom Freiburger KMU-Marktführer Lexware – über eine entsprechende Eingabemaske verfügen, stellt das kein großes Problem dar. Nur vergessen werden darf es eben nicht – sonst droht der Verdacht der Vorteilsnahme.

Mit der Richtigen Software ist es auch für die Buchhaltung ein Leichtes, das Fahrrad oder das E-Bike als Dienstwagen abzurechnen. (#5)

Mit der Richtigen Software ist es auch für die Buchhaltung ein Leichtes, das Fahrrad oder das E-Bike als Dienstwagen abzurechnen. (#5)

Die Versteuerung von Firmenfahrrädern

Für die Berechnung des zu versteuernden Betrages können analog zum Dienstwagen zwei verschiedene Modelle herangezogen werden.

Die 1-Prozent-Rechnung

Jeden Monat wird ein Prozent des Fahrradpreises besteuert. Im Gegensatz zu Autos wird er hier aber auf volle hundert Euro abgerundet. Besteuerungsgrundlage für ein Firmenfahrrad, das 2289 Euro gekostet hat, ist also ein Prozent von 2200 Euro.

Das Fahrtenbuch

Eine exaktere Abrechnung kann erfolgen, wenn alle privaten Fahrten genauestens dokumentiert werden. Diese Regelung wird von Radfahrern allerdings eher selten in Anspruch genommen, da es sehr mühsam ist, jede Strecke festzuhalten.

Als Radfahrer hat man gegenüber Autofahrern sogar einen Vorteil: Wer mit dem Dienstwagen zur Arbeit fährt, muss pro Entfernungskilometer zusätzlich 0,03 % des Listenneupreises versteuern. Diese Zusatzbelastung fällt weg, wenn man stattdessen das Rad oder das E-Bike nimmt (Ausnahme: Speed-Pedelecs).

Und ganz nebenbei auch noch Geld sparen, indem man mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt? Das ist doch spitze! (#6)

Und ganz nebenbei auch noch Geld sparen, indem man mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt? Das ist doch spitze! (#6)

Von der Pendlerpauschale profitiert man dabei trotzdem. Pro Kilometer Arbeitsweg können also jeden Tag 30 Cent von der Steuer abgesetzt werden. Mit dem Rad zur Arbeit zu fahren stärkt somit die eigene Gesundheit und schont dabei sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel.

Auch der Arbeitgeber hat Vorteile

Als ob das nicht genug wäre, gibt es noch einen vierten großen Gewinner des Firmenfahrrad-Booms: Jeden Arbeitgeber, der seinen Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, an diesem Modell teilzunehmen. Das liegt einerseits natürlich an der verbesserten Gesundheit der Angestellten. Sie fallen nicht nur erwiesenermaßen seltener aus, sondern fühlen sich allgemein besser und kommen jeden Tag entspannter und motivierter zur Arbeit. All diese Aspekte fördern die Arbeitsleistung erheblich, und gleiches gilt dadurch für die Produktivität, die Qualität der Ergebnisse und schlussendlich den Profit.

Zudem schärft man als Arbeitgeber, das Firmenfahrräder anbietet, sowohl nach innen als auch nach außen sein Profil. Nach innen wird man als flexibler Chef wahrgenommen, der sich Innovationen gegenüber nicht verschließt. So sorgt man für eine stärkere Bindung seiner Angestellten als Unternehmen.

Es gibt also nur gute Gründe für den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad oder E-bike. Am besten gleich morgen damit anfangen! (#7)

Es gibt also nur gute Gründe für den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad oder E-bike. Am besten gleich morgen damit anfangen! (#7)

Die Signalwirkung nach außen hin ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Hier kann man vor allem damit punkten, dass die Umweltbelastung deutlich abnimmt, wenn möglichst viele Mitarbeiter mit dem Rad zur Arbeit kommen. In Zeiten, in der CSR und Nachhaltigkeit immer wichtigere Themen werden, ist es schließlich besonders wichtig, in dieser Hinsicht starke Zeichen zu setzen.

Ein weiterer Punkt, der für das Konzept „Firmenrad“ spricht, sind die steuerlichen Vorteile, die auch Arbeitgeber davon haben. Im Vergleich zu einer Gehaltserhöhung, die sich in ähnlichen Sphären bewegt, müssen sie nämlich deutlich weniger Geld ausgeben.


Bildnachweis: © Shutterstock-Titelbild: Kzenon, -#1 pathdoc, -#2 arek_malang, -#3 Sergey Nivens, -#4 Air Images, -#5 Antonio Guillem, -#6 Aaron Ama, -#7 Monkey Business Images-

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