Akku beim Pedelec: Das sollten Sie nicht tun!

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Beim Thema Akku eines Pedelec kreisen unsere Gedanken sonst eher in die Richtung „Wie lange hält er?“ und „Wie lange lade ich den Akku meines Pedelec wieder auf?“ oder „Wieviel wiegt der Akku?“. Dabei können so ganz spontan noch andere Fragen aufkommen; zum Beispiel die Frage nach Gefahren und der Sicherheit des Akku.

Akku: Reparatur nur vom Fachmann

Selbst ist der Mann und heutzutage auch die Frau. Wenn am Pedelec (abgekürzt von Pedal Electric Cycle) mal was klemmt, holt man nur zu gerne den eigenen Werkzeugkasten raus und beginnt mit dem „Verarzten“ des geliebten Pedelecs. Das ist auch grundsätzlich eine gute Idee, wäre da nicht die Tatsache, dass ein Akku heutzutage eben doch auch ein High-Tech-Produkt ist, welches vom Fachmann gewartet und instandgesetzt werden sollte. Auch der Akku enthält jede Menge Elektronik, der mit heimischem Schraubenzieher nicht beizukommen ist. Daher: besser man wendet sich schleunigst an den Fachhändler und lässt diesen mit all seinem Fachwissen Hand ans Pedelec legen.

ZIV: über 400.000 E-Bikes im Jahr 2013 verkauft

Der Verband der Zweirad-Industrie ZIV hat aktuelle Zahlen zu den Abverkäufen im letzten Jahr herausgegeben. Ca. 410.000 E-Bikes, Pedelecs & Konsorten wurden verkauft. Das macht deutlich, dass bei einer solch große Zahl an High-Tech-Geräten nun auch ein ständig steigender Bedarf an Service-Leistung entsteht. Die Steigerung von 8% gegenüber 2012 zeigt auch auf, dass der Markt der Elektrofahrräder noch immer boomt und auch in den Folgejahren mit einem Mehr an E-Bikes auf Deutschlands Straßen und Wegen gerechnet werden muss.

Pedelecs: das „meiste“ E-Bike“ in Deutschland

Das Pedelec nimmt unter den Elektrofahrrädern in Deutschland eine Sonderstellung ein. Wenngleich es den Fahrer lediglich beim Treten unterstützt, ist es dennoch der in Deutschland am meisten gekaufte Typ der Elektrofahrräder. Die bis zu 250 Watt Kraft, mit denen der Pedelec-Motor den Radler unterstützt, zieht das Pedelec aus dem Akku. Wenn der Pedelec-Motor mal nicht mehr so will wie sein Fahrer, möchte man nur zu gerne selbst den Problemlöser geben. Doch Vorsicht: hier kann der selbsternannte Techniker schnell in Lebensgefahr kommen.

Die hochtechnischen Komponenten des Pedelec, nämlich Motor, Display und Akku, zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass in Ihnen ganz anders als bei einem gewöhnlichen Fahrrad Strom fließt. Das Risiko, einen elektrischen Schlag abzubekommen, ist durchaus gegeben. Bis zu 50 Volt Spannung liegen in den High-Tech-Komponenten an. Das ist auch die Grenze, ab der es gesundheitsgefährdend wird.

Pedelec-Akku: Brand-Gefahr durch Kurzschluss

Wer selbst Hand anlegt, riskiert einen Kurzschluss, der dazu führen kann, dass der Akku sehr heiß wird und womöglich auch explodiert. Auch ein Brand ist ein durchaus wahrscheinliches Risiko mit lebensgefährlichen Folgen. Brennt so ein Lithium-Ionen-Akku erstmal, kann man den Akku-Brand nur selten noch löschen.

Was darf ich am Pedelec selbst reparieren?

Tja, viel bleibt da nicht. Wie René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) kürzlich sagte rühren die meisten Probleme bei Pedelecs tatsächlich von der Software her. Und da kann der Besitzer nun wirklich nicht eingreifen. Wo er dies kann ist der „Reset-Knopf“ mit dem die interne Maschinerie (Software) zurückgesetzt und praktisch neugestartet wird. Oftmals wird hierzu der Anschaltknopf des Pedelec-Akku für zum Beispiel zwanzig Sekunden gedrückt gehalten. Wo und wie dies bei Ihrem Pedelec geschieht, steht natürlich in Ihrer Gebrauchsanleitung zum Nachlesen. Aber oftmals reicht das schon um Probleme des Pedelec auf wundersame Weise zu beheben – und es ist völlig ungefährlich.

Probleme mit dem Pedelec: wie erkennt man sie?

Die einfachste und simpelste Methode ist, auf die Reichweitenleistung des Pedelec zu achten. Nimmt die Reichweite oder die Kraft des Pedelc-Motors zusehends ab, so ist mit irgendeinem Problem zu rechnen. Aber: bedenken Sie, dass so ein Pedelec-Akku bereits nach mehreren Hundert Ladezyklen abnimmt. Fährt man jeden tag der Woche mit dem Pedelec zur Arbeit, kann dies schon zu Beginn des zweiten Jahres der Fall sein, was nun wirklich nicht wirklich lange wäre.

Qualitätsmerkmal beim Pedelec-Kauf: die Tretsensoren

Natürlich wollen wir alle sparen, sonst wären wir ja keine guten Deutschen. Das Sparen sollte aber ein Ende haben, wenn es zu lasten der Qualität geht. Aktuell darf man sagen, dass ein gutes Pedelec wenigstens 1.800 Euro kosten sollte. Drunter darf man nicht mehr so viel erwarten – was mittel- und langfristig den Spaß an Besitz und Fahrt deutlich schmälert und auch mit höheren Folgekosten verbunden sein kann.

An welchem Qualitätsmerkmal kann man den nun Spreu vom Weizen trennen? Nun, es beginnt zum Beispiel beim Tretsensor. Die einfachen und billigen haben oftmals nur einen einzigen Tretsensor. Profiräder weisen dagegen drei Tretsebsoren auf. Dies hat zur Folge, dass diese sich wesentlich angenehmer fahren lassen.

Was macht eigentlich der Tretsensor beim Pedelec?

Der Tretsensor macht das Elektrofahrrad zum Pedelec. Er erkennt, ob der Fahrer gerade tritt und sorgt dafür, dass der Motor auch nur dann unterstützt, wenn der Fahrer in die Pedale steigt. Ein Tretsensor arbeiten oftmals mit einer Magnetscheibe, die auf dem Tretlager des Elektrofahrrads mit einem Abstand von wenigen Millimetern aufgesteckt oder aufgesetzt ist und kann auch an gewöhnlichen Fahrrädern angebracht werden um diese zum Beispiel zu einem Pedelec nachzurüsten.

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer (Link Google+) leitet die Online-Agentur schwarzer.de software + internet gmbh. Als Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger gehört er zu den Hauptautoren von startup-report.de. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatriot dabei vermeintlich „schräge“ Ideen oder technische Novitäten besonders am Herzen.

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