Dies ist wohl eines der optisch ansprechendste, technisch am weitesten entwickelte und mit einer Top-Geschwindigkeit von 45 km/h wohl eines der schnelleren „Made in Germany“-E-Bikes auf dem Markt; wobei das Design wohl auch Ansichtssache sein mag. Jedenfalls scheint es Mercedes gefallen zu haben, so dass das Tochterunternehmen Smart der Firma Daimler eine Partnerschaft mit dem Hersteller eingegangen ist. Voraussichtlich kommt ein Smart-E-Bike dieses Jahr noch heraus.
Den Amerikanern scheint es auch gefallen zu haben, so dass es dort bei wenigen E-Bike-Händlern bereits erhältlich ist. Bevor wir uns in den Test stürzen, sollte man trotz aller folgenden positiven Aspekte zum Trotz bedenken, dass in Deutschland ein Mofa-Versicherungskennzeichen benötigt wird. Will man dies meiden, darf das E-Bike nicht schneller als 25km/h fahren. Man sollte dann zum Grace – Easy oder beim hier getesten Grace – MX in der 25 km/h-Pedelec-Variante greifen.
Zur Optik lässt sich nicht mehr sagen, als das es einem modernen Mofa sehr ähnlich kommt. Selbst die Bedienelemente am Lenkrad, das Fernlicht- und normale Licht sind sehr in der optischen Anmutung eines modernen Mopeds gehalten. Das komplette Fahrrad ist aus hochwertigen Aluminiumkomponenten zusammengeschweißt und wiegt nicht mehr als 32 Kilogramm. Unser Test-Biker gewöhnte sich schnell an das E-Bike. Trotz kurzer Eingewöhnungszeit hatte der Testfahrer vor lauter Stabilitätsgefühl und angenehmen Balance kein Blick für die Geschwindigkeit mehr.
Egal welche Strecke bevorstand, der Fahrer wollte nur noch heizen. Zum Glück schreckt eine Horn ähnliche Hupe so manchen Fußgänger rechtszeitig auf. Unser Test-Pedelecer hat auf geraderer Ebene eine Reichweite von 40 Kilometern erreicht und bei hügeliger Ebene mit Schotterstrecke konnten er durch das häufige zuschalten seines kraftvollen Hinterradmotors mit nur einen einzigen Akkuladung eine Strecke von 20 Kilometern bewältigen. Irritierend fand unser Biker jedoch, das viel zu klein geratende Display und die leider recht unverständliche Bedienung der Konsole. Die kleinen Buchstaben wirkten irritierend und auch die Nutzung des Geräts war ihm anfangs sehr zu bieder. Als wir zu Hilfe geholt wurden, hat nur ein Blick in die Gebrauchsanweisung Abhilfe geschafft.
Fazit
Im Freien macht es mit seinen 32 Kilogramm und ungefähren 1,7 PS stets eine gute, aber für manche Passanten auch recht aggressive Figur. Ansonsten hat unser Testfahrer eine Menge Spaß gehabt und es war schwer ihm das gut 3000 Euro E-Bike wieder abzunehmen. Er meinte nach einer Gesamtstrecke von 700 Kilometern auf unterschiedlichen Terrains und 3 monatigen Leihgabe, dass man das Fahrgefühl selbst erlebt haben muss um es zu glauben. Nach der Rückgabe sah das E-Bike überhaupt nicht nach einem Fall für die Werkstatt aus. Alles war in einem tadellosen optischen und technisch neuwertigen Zustand. Allerdings können wir in diesem Test noch keine Aussage über die Wartungskosten fällen. Das Grace One ist bis jetzt das von uns beste geteste E-Bike auf dem Mark und weiß durch eine gute Optik (simplify it) zu Gefallen.
Mit dem Versicherungskennzeichen sollte jedoch Obacht gegeben werden und der Fahrer sollte immerzu überprüfen, wo er sich gerade mit dem E-Bike befindet. Auch ohne das der Radler in die Pedale treten muss ist die Maximalgeschwindigkeit dazu einfach zu hoch. Somit besteht die Pflicht einen Motorradhelm zu tragen und es gelten dieselben Gesetze wie für Kleinkrafträder. Parks- und Waldwege sind somit ein Tabuthema.. Ansonsten hinterlässt das E-Bike mit seinem 1.280 Wattmotor einen wirklich erstklassigen Eindruck und ist jedem E-Bikefahrer, der das nötige Kleingeld, nämlich c.a. 4.399 Euro mitbringt und schnell von A nach B gelangen möchte wärmstens zu empfehlen.