Batavus Milano E-Go: Im Test bei Stiftung Warentest + Elektrorad

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Das Batavus Bäumker Milano E-Go wurde in diesem Jahr bereits mehrfach getestet. Zuletzt von der Stiftung Warentest, zu Jahresanfang von der Zeitschrift Elektrorad in ihrer Ausgabe 1/2014. Die Testergebnisse sind recht unterschiedlich; was soll man nun davon halten?

Test in der Elektrorad 1/2014: Milano E-go®, der „Genussgleiter“

Für die Elektrorad hat der Vielfahrer Jürgen H. das Hollandrad „Batavus Bäumker Milano E-Go“ unter die Lupe genommen. Das Milano E-Go sieht Jürgen H. als ideales Hollandrad für Überlandtouren und lobt den Fahrkomfort durch die aufrechte Sitzposition. Gekrümmter Lenker, geschlossener Kettenkasten und Mantelschoner zeichnen in diesem Fall das E-Go als bequemes Bike für entspannte, lange Touren aus. Der sportliche Fahrer wird es vielleicht anders lieber haben, aber wer lange Touren mit Freunden und Familie liebt, wird sich hier auch nach vielen Kilometern noch sehr wohl fühlen. Gut zu wissen: der Akku treibt den Bosch Active Mittelmotor (36 V, 250 W) des Milano E-Go immerhin bis zu 113 km weit. Den Motor bewertet Jürgen H. auch mit der Note 1,8 !

Die 7-Gang-Nabenschaltung sieht Jürgen H. vor allem geeignet für flache Überlandfahrten mit gleichmäßigem Tempo. Das Gewicht von 26,8 kg setzt hier sportlichen Ambitionen doch eine Grenze. Die technische Ausstattung passiert den Test anstandslos. Bremsensystem: hydraulische Felgenbremse Magura HS11, Kabel unsichtbar im Rahmen, Batavus-Drehgriff zum Einstellen der Schaltung, pannensichere E-Bike-Reifen von Energizer-Plus von Schwalbe.

Video: Test des Batavus Bäumker Milano E-Go in der Elektrorad

Im nachfolgenden Videoclip sagt Chefredakteur Daniel O. Fikuart auch noch selbst ein paar Worte zu Bike und Test.

Selfie: Batavus testet das Milano EGO selbst

Batavus hat sein E-Bike Batavus Milano EGO für den Einsatz in gemäßigtem Gelände konzipiert und den Schwerpunkt auf Komfort und aufrechte Sitzposition gesetzt. In einem selbst durchgeführten Test im Mai 2014 wurde das Fahrverhalten und die Fahrstabilität des E-Bikes bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und mit unterschiedlichen Beladungen untersucht. Das nachstehende Video wurde zur Dokumentation des Tests aufgezeichnet.

Video: Test Fahrstabilität Batavus Milano EGO

Test der Stiftung Warentest 08/2014: Milano E-go® „befriedigend“

Die Stiftung Warentest untersucht E-Bikes mit einem Preis bis 2.500 Euro. Der Test umfasste insgesamt zehn Modelle und nicht an allen Modellen hatte die Stiftung Warentest etwas auszusetzen, besonders empfehlenswert erkannte man die Modelle Flyer T5 Deluxe (Preis 2.490 Euro), Pegasus Premio E8 F (Preis 2.300 Euro) und Kreidler Vitality Eco6 (Preis 2.500 Euro). Drei von den insgesamt zehn getesteten E-Bikes bekamen sogar die Note ‚gut‘.

Mein Feind, der Gullideckel

Aber was genau hat nun die Stiftung Warentest festgestellt? Nun, das Fahren mit Gepäck führt beim Batavus Bäumker Milano E-Go zum Flattern des Bikes und das schon ab einer niedrigen Geschwindigkeit von 15 km/h. Wer schneller fährt, riskiert das Nachschwingen des Rahmens. Ähnliches berichtete man von den E-Bikes Diamant Beryll Deluxe+ und Staiger Sinus BC 70. Bessere Stabilitätswerte sollen dagegen die E-Bikes bzw. Pedelecs von Flyer, Kettler, Stevens und Raleigh aufweisen.

Die Übersetzung ist für Fahrten in den Bergen ungünstig gewählt, erschwert auch das Anfahren an Steigungen. An den Lenkergriffen bemängeln die Tester der Stiftung Warentest vor allem die fehlende Handauflagefläche und den in den Lenkergriffen enthaltenen Stoff DINP (Diisononylphthalat), der in Kleinkinderspielzeug verboten ist. Auch die Bremshebel seien anders als üblich angeordnet: der Bremshebel für die Hinterradbremse auf der linken Seite und der Bremshebel für die Vorderradbremse auf der rechten Seite. Das Licht sei schwach und ungleichmäßig.

Generell stellte die Stiftung Warentest fest, dass die technische Entwicklung bei den E-Bikes fortschreitet. Die im vorigen Test der Stiftung Warentest selbst definierten „zentralen Schwachstellen“ seien abgestellt worden.

Unser Fazit: lassen Sie sich Ihren Fahrspaß nicht vermiesen!

Wer hätte das gedacht? Fahrräder sind generell keine Lastesel. Kaum packe ich eine große Last auf den Gepäckträger oder stopfe meine Seitentaschen voll, neigt das Rad dazu, instabiler zu werden und es fordert von mir eine erhöhte Konzentration beim Fahren. Für diese Erkenntnis brauche ich keine Experten der Stiftung Warentest; das ist mir seit meinen ersten Einkäufen im Supermarkt per Fahrrad vor nunmehr vierzig Jahren bekannt. Wer es also noch nicht weiß, für den habe ich einen Tipp: zum Getränke-Einkauf und zum Verreisen mit größeren Mengen Gepäck empfehlen sich nach wie Pkw und Bahn.

Schade ist eher: das Batavus Milano E-Go bietet keine Rekuperation. Gerade bei langen Touren, die ja doch oftmals Gelegenheit zur Rekuperation geben würden, wäre das zur Vergrößerung der Reichweite von Vorteil. Alles in allem erscheint uns das Urteil der Stiftung Warentest etwas zu hart. Das von Batavus selbst gedrehte Video zeigt auch in Beladungssituationen keine Schwierigkeiten für den Fahrer. Auch der Testfahrer der Elektrorad hat hier keine Probleme berichtet.

Nachtrag vom 28.07.2014:

Auch der ZIV äußerte sich zu den Prüfmethoden der Stiftung Warentest kritisch. Kritik an der Stiftung Warentest äußerte zudem auch der bekannte Fahrradprüfer Dirk Zedler (Institut für Fahrradtechnik und Fahrradsicherheit). Er testet selbst Fahrräder und deren Komponenten und er übte harsche Kritik an den Bewertungen der Stiftung Warentest (StiWa) – spricht sogar von „fatalen Ungereimtheiten“. Lesen Sie eventuell hierzu den Bericht auf www.radmarkt.de.


Bildnachweis: © Batavus Bäumker Gmbh

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