Legal tunen: Anpassung des Drehmoments beim E-Bike-Antrieb

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Das Verlangen nach einer höheren Geschwindigkeit auf dem E-Bike ist verständlich, aber illegales Tuning kann schwerwiegende Folgen haben. Es handelt sich nicht nur um einen Verstoß gegen das Gesetz, sondern es birgt auch Gefahren für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer. Darüber hinaus führt das Tuning zu einem erhöhten Verschleiß der Bauteile und erlischt jeglicher Anspruch auf Garantie und Produkthaftung. Antriebshersteller haben Maßnahmen ergriffen, um illegales Tuning zu verhindern und die Sicherheit zu verbessern.

Tuning von E-Bikes: Gefahr für den Straßenverkehr!

Das Tuning von E-Bikes, also die Manipulation des Motors, um eine Geschwindigkeit von mehr als 25 km/h zu erreichen, stellt einen klaren Verstoß gegen die geltenden Gesetze dar. Wenn das Fahrrad nach dem Tuning im Straßenverkehr genutzt wird, wird es als Kleinkraftrad eingestuft und unterliegt zusätzlichen Anforderungen wie einer Betriebserlaubnis, einer Versicherung und dem Besitz eines Führerscheins der Klasse AM.

Das Elektrorad, das illegal getunt wurde und eine höhere Geschwindigkeit als die erlaubten 25 km/h erreicht, muss über eine Betriebserlaubnis und eine Versicherung verfügen. Es darf nicht mehr auf Radwegen gefahren werden und erfordert einen Führerschein der Klasse AM. Darüber hinaus gilt eine Helmpflicht für den Fahrer.

Falls man sein E-Bike tunet und dabei erwischt wird, muss man mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Diese können Geldbußen oder sogar Freiheitsstrafen umfassen. Darüber hinaus können zivilrechtliche Konsequenzen wie die Haftung für Personenschäden bei Unfällen drohen. Matthias Rückerl vom Hersteller Haibike betont, dass Tuning nicht nur verboten, sondern auch gefährlich ist und daher zu Rechtsfolgen führt.

E-Bike-Tuning: Nur auf Privatgelände erlaubt

Die Anbieter von Tuning-Kits für E-Bikes machen deutlich, dass die getunten Räder ausschließlich auf privatem Gelände verwendet werden dürfen und nicht im öffentlichen Straßenverkehr eingesetzt werden sollen. Dies hat nicht nur rechtliche Gründe, sondern auch technische: Durch das Tuning kommt es zu einer gesteigerten Leistung, die zu einem erhöhten Verschleiß der Bauteile führen kann.

Die Bremsen an E-Bikes sind so konstruiert, dass sie bei einer bestimmten Maximalgeschwindigkeit eine optimale Verzögerung ermöglichen. Wenn das E-Bike jedoch getunt wird, um eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen, kann dies zu einer Überlastung der Bremsen führen, was die Sicherheit des Fahrers gefährdet. Zudem erlischt durch das Tuning jegliche Garantie, Gewährleistung und Produkthaftung für das E-Bike.

Technische Regelungen verhindern illegales Tuning von E-Bikes

Die europäische Norm EN 15194:2017 wurde eingeführt, um illegales Tuning von elektromotorisch unterstützten Rädern zu unterbinden. Antriebshersteller haben nun die Möglichkeit, Regelungen zu implementieren, um Manipulationen zu erkennen. Hierbei kommen Plausibilitätslogiken bei den Sensoren zum Einsatz, die vom Fachhandel oder Fahrradhersteller über die Datenauslese beim Service identifiziert werden können.

Einige Antriebshersteller haben eine innovative Funktion in ihre Systeme integriert: Über die Schnittstelle zum Datenaustausch kann ein zweiter Sensor angeschlossen werden, der dazu dient, überhöhte Geschwindigkeiten festzustellen und illegales Tuning zu verhindern.

Bei den Systemen von Bosch wird illegales Tuning erkannt und die Software regelt die Unterstützung automatisch herunter. Leider gibt es bereits Tuning-Lösungen, die diese Schutzmechanismen umgehen können.

E-Bike-Tuning: Legale Software-Lösungen für mehr Power

Eine legale Möglichkeit, die Leistung des E-Bikes zu verbessern, besteht darin, Software-Lösungen der Hersteller zu nutzen. Durch die Anpassung des Drehmoments des Motors können Fahrer das E-Bike an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen, beispielsweise für anspruchsvolle Strecken oder sportliche Fahrten. Diese legale Methode ermöglicht eine optimale Nutzung des E-Bikes ohne illegales Tuning.

Bei einigen Antrieben kann das Drehmoment von 70 bzw. 75 Newtonmeter auf 90 bzw. 95 Newtonmeter erhöht werden, um sportliche Touren mit steilen Anstiegen zu bewältigen. Dabei wird die maximale Unterstützungsgeschwindigkeit von 25 km/h nicht beeinflusst. Diese Systeme sind jedoch vor illegalem Tuning geschützt, um einen Missbrauch zu verhindern.

Gefahren und Folgen des E-Bike-Tunings

Durch illegales Tuning von E-Bikes wird nicht nur gegen das Gesetz verstoßen, sondern es entstehen auch Gefahren für den Fahrer sowie andere Verkehrsteilnehmer. Zudem führt das Tuning zu einem erhöhten Verschleiß der Bauteile und jeglicher Anspruch auf Garantie sowie Produkthaftung erlischt. Um dem illegalen Tuning entgegenzuwirken, haben Antriebshersteller Schutzmechanismen implementiert, jedoch gibt es bereits Tuning-Lösungen, die diese Mechanismen umgehen können.

Mit legalem Tuning können E-Bike-Fahrer die Leistung ihres Rades legal steigern. Durch die Anpassung bestimmter technischer Parameter wie beispielsweise des Drehmoments kann eine verbesserte Beschleunigung und ein gesteigertes Fahrerlebnis erreicht werden. Dabei ist es wichtig, sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten und das E-Bike in einem sicheren und verantwortungsvollen Rahmen zu nutzen, um rechtliche Konsequenzen und Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

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