Während der Erntezeit sind vermehrt landwirtschaftliche Fahrzeuge wie Traktoren und Erntefahrzeuge auf den Straßen zu finden. Das ifz warnt Motorradfahrer vor den möglichen Gefahren, die bei der Begegnung mit diesen großen Fahrzeugen entstehen können. Um Unfälle zu verhindern, gibt das ifz praktische Verhaltenstipps für Motorradfahrer, die eine sichere Fahrt durch ländliche Regionen ermöglichen.
Unfallgefahr für Motorradfahrer: Landmaschinen beteiligt
Die aktuellen Unfallzahlen zeigen, dass Motorradfahrer momentan einer erhöhten Unfallgefahr ausgesetzt sind. Landwirtschaftliche Fahrzeuge sind dabei oft in diese Unfälle verwickelt, aber auch Zweiräder sind relativ oft beteiligt.
Eine Kollision mit einem landwirtschaftlichen Fahrzeug kann zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen. Es ist daher unerlässlich, sich der spezifischen Gefahren bewusst zu sein, die im Begegnungsverkehr mit Traktoren und ähnlichen Fahrzeugen auftreten können.
Auf engen und unübersichtlichen Streckenabschnitten ist es essenziell, jederzeit mit entgegenkommenden oder unvermittelt von der Seite auf die eigene Fahrbahn einbiegenden Erntefahrzeugen zu rechnen. Traktoren mit Anhängern können schnell die gesamte Straße blockieren und es kann eng werden, wenn überbreite Fahrzeuge in Kurven unterwegs sind. Daher empfiehlt Institutsleiter Matthias Haasper, die Geschwindigkeit zu reduzieren und stets bremsbereit zu sein.
Um das Risiko einer Kollision mit landwirtschaftlichen Zugmaschinen zu vermeiden, ist es wichtig, als Motorradfahrer einen ausreichenden Sicherheitsabstand einzuhalten. Traktoren fahren oft nur kurze Strecken und können unerwartet in Wege abbiegen, die für nachfolgende Motorradfahrer nicht immer deutlich erkennbar sind. Indem man genügend Abstand hält, kann man rechtzeitig reagieren und Unfälle vermeiden.
Um möglichen Auffahrunfällen vorzubeugen, sollten Motorradfahrerinnen und -fahrer darauf achten, sich „nach vorne“ sichtbar zu machen. Dies kann erreicht werden, indem man im Außenspiegel der Landmaschinen auftaucht und Blickkontakt sucht. Besonders wichtig ist dies, wenn der Traktor keinen Blinker gesetzt hat, die Blinkleuchte defekt ist oder die Bremsleuchte verschmutzt ist. Durch diese Maßnahmen kann die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls deutlich reduziert werden.
Beim Überholen von landwirtschaftlichen Fahrzeugen ist Vorsicht geboten, da diese meist langsam fahren. Es ist wichtig, die Situation genau zu beobachten und nicht sofort zu überholen, wenn der Traktor langsamer wird. Möglicherweise plant der Traktorfahrer, bald in einen Feldweg abzubiegen, und unerwartete Bewegungen könnten auftreten.
Das ifz rät Motorradfahrern, erst dann mit dem Überholen zu beginnen, wenn sie die Straße gut einsehen können und ausreichend Platz haben, um einen sicheren Abstand zum überholten Fahrzeug zu halten. Beim Überholmanöver sollten sowohl die mögliche Breite des Traktors als auch die Länge des Anhängers berücksichtigt werden. Anstatt schnell zu überholen, empfiehlt das ifz, mit mäßiger Geschwindigkeit vorbeizufahren, um im Fall eines plötzlichen Ausschwenkens des Traktors noch rechtzeitig reagieren zu können. Außerhalb von Ortschaften kann die Hupe als Warnsignal verwendet werden.
Das Institut für Zweiradsicherheit (ifz) betont die Wichtigkeit, während der Erntezeit die Beschaffenheit der Fahrbahnbefestigung im Blick zu behalten. In Bereichen, in denen viele Erntefahrzeuge unterwegs sind, besteht die Gefahr von verschmutzten und rutschigen Fahrbahnen, die als „Bauernglätte“ bekannt sind. Um sicher zu fahren, sollten Motorradfahrer ihre Geschwindigkeit reduzieren, vorausschauend fahren und auf potenzielle Gefahrenstellen auf der Fahrbahn achten.
Wenn große landwirtschaftliche Fahrzeuge und motorisierte Zweiräder aufeinandertreffen, ist es von größter Bedeutung, erhöhte Vorsicht walten zu lassen. Kollisionen mit diesen Agrarkolossen können schwerwiegende Folgen haben und sollten daher unbedingt vermieden werden.
Eine bewusste Wahrnehmung der spezifischen Risiken und eine vorausschauende Fahrweise ermöglichen es Motorradfahrern, während der Erntezeit eine sichere Tour durch ländliche Regionen zu unternehmen.
