Dieser Roman und die Figur Andrzej Poland und seine E-Mail sind vollständig fiktiv. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Ereignissen sind rein zufällig.
Der Name Andrzej Poland mag wie ein Künstlername klingen, doch er gehört einem Mann, der wenig Wert auf Oberflächlichkeiten legt. Andrzej, 33 Jahre alt, mit einer wilden Leidenschaft für E-Bikes, lebt in Gießen. Er liebt es, die Straßen und Wälder rund um die Stadt zu erkunden – auf seinem treuen E-Bike. Jeden Samstag, Sonntag und manchmal auch am Freitagabend ist Andrzej unterwegs, fühlt den Wind in seinem Gesicht und spürt das Kribbeln in seinen Fingern, wenn er die Geschwindigkeit erhöht. Seine Freundin Carlotta, eine begeisterte Mountainbikerin, schüttelt oft den Kopf über seine Leidenschaft für das E-Bike. „Elektrischer Quatsch,“ sagt sie, „wo bleibt da der Nervenkitzel?“
Andrzej Poland kann ihre Argumente verstehen, aber für ihn ist das E-Bike mehr als nur ein fahrbarer Untersatz. Es ist Freiheit. Es ist die Verbindung zwischen ihm und der Welt. Carlotta möchte ihn auf die Downhill-Pisten locken, aber Andrzej bleibt stur – bis zu jenem Wochenende, an dem alles anders wird…
Die Fahrt nach Wetzlar
Es ist Samstagmorgen, und die Sonne scheint sanft über die Dächer von Gießen. Andrzej Poland hat sich bereits für die Fahrt fertig gemacht, seinen Helm aufgesetzt, die Wasserflasche am Rahmen befestigt und die Route in sein Navigationssystem eingegeben. 70 Kilometer, denkt er. „Ein guter Start ins Wochenende.“
Carlotta sitzt im Wohnzimmer, ihre Hände ruhen auf dem Mountainbike-Handbuch, das sie gerade durchblättert. „Wetzlar ist langweilig,“ murmelt sie, „nimm doch wenigstens die alte Strecke durch den Wald, damit es nicht so öde wird.“
Andrzej grinst. „Warum machst du nicht einfach mit? Wir könnten zusammen fahren.“
Carlotta lacht. „Zusammen? Auf deinem E-Bike? Nein, danke. Ich habe meinen Spaß lieber abseits der asphaltierten Wege.“
Die beiden tauschen einen letzten Blick, dann schwingt sich Andrzej auf sein Bike und startet seine Tour. Die Straßen sind ruhig, und das vertraute Surren des Motors erfüllt seine Ohren. Bald erreicht er die Landstraße nach Wetzlar. Die Sonne ist mittlerweile höher gestiegen, und Andrzej spürt die Wärme auf seiner Haut. Das E-Bike gleitet sanft über den Asphalt, als hätte es Flügel.
Unterwegs begegnet er einem älteren Mann, der am Straßenrand sitzt und eine Karte studiert. Andrzej hält an und fragt freundlich: „Brauchen Sie Hilfe?“
Der Mann lächelt dankbar. „Ja, tatsächlich. Ich habe mich auf der Strecke verirrt. Ich bin nicht mehr so gut zu Fuß, wissen Sie.“
Andrzej bietet dem Mann an, ihn ein Stück auf dem E-Bike mitzunehmen, aber dieser winkt ab. „Nein, nein, ich finde schon meinen Weg. Aber danke für das Angebot.“
Als Andrzej weiterfährt, denkt er an die Begegnung. Vielleicht sollte er sich tatsächlich einmal auf ein Abenteuer abseits der bekannten Wege einlassen, so wie Carlotta es immer vorschlägt…
Der Downhill im Taunus
Zwei Wochen später. Carlotta ist fest entschlossen, Andrzej Poland von der Freude des Downhill-Fahrens zu überzeugen. Sie hat ihm eine E-Mail geschickt: „Treffpunkt: Taunus, Samstag um 10 Uhr. Bring dein E-Bike mit – oder lass es lieber zu Hause ;)“
Andrzej lacht, als er die E-Mail liest. Er weiß, dass Carlotta ihn provozieren will. Am Samstagmorgen fährt er dennoch nach Taunus, aber natürlich mit seinem E-Bike. Als er ankommt, steht Carlotta schon da, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Neben ihr steht Ben, ein Freund von ihr, der als Rettungssanitäter arbeitet und sie oft auf ihren wilden Fahrten begleitet.
„Du bist tatsächlich gekommen“, ruft Carlotta ihm zu. „Aber das E-Bike… Naja, wenigstens wirst du Spaß haben, uns beim Runterfahren zuzusehen.“
Ben grinst. „Ich hoffe, du hast gute Bremsen, Andrzej.“
Andrzej zuckt mit den Schultern. „Wir werden sehen. Vielleicht macht es ja mehr Spaß, als ich denke.“
Sie beginnen den Anstieg, und Andrzej merkt schnell, dass das Gelände steiler ist als erwartet. Carlotta und Ben sind vorne, ihre Räder springen über Steine und Wurzeln, während Andrzej hinterherfährt und vorsichtig die Hindernisse umgeht. „Hey, Andrzej, du musst dich schon ein bisschen mehr trauen!“, ruft Carlotta über ihre Schulter.
Endlich erreichen sie die Spitze des Hügels, und Carlotta zeigt auf den schmalen, kurvigen Pfad, der in die Tiefe führt. „Das ist der Downhill,“ sagt sie, und ihre Augen funkeln vor Aufregung. Andrzej nimmt einen tiefen Atemzug. Vielleicht ist heute der Tag, an dem er etwas Neues versucht…
Das Gespräch im Café am Edersee
Nach der Abfahrt, die alles andere als glatt verläuft, sitzen Andrzej Poland, Carlotta und Ben in einem kleinen Café am Edersee. Andrzej fühlt sich erschöpft, aber auch belebt. „Das war… anders,“ gibt er zu. Carlotta lacht. „Anders? Andrzej, du warst großartig – für den ersten Versuch.“
Ben nickt zustimmend. „Viele hätten aufgegeben. Respekt, dass du es bis unten geschafft hast.“
Andrzej nimmt einen Schluck Kaffee und überlegt. „Vielleicht ist es doch nicht so schlecht, mal etwas Neues auszuprobieren.“
Eine ältere Dame namens Ingrid kommt an ihren Tisch. Sie arbeitet im Café und hat Andrzej beobachtet. „Ich habe gesehen, wie Sie gefahren sind,“ sagt sie. „Es erinnert mich an meinen Sohn. Er war auch immer so mutig.“
Andrzej lächelt. „Danke, das bedeutet mir viel.“
Als sie weiterreden, erzählt Ingrid von ihrem Sohn, der als Naturführer in der Region arbeitet. Andrzej spürt eine Verbindung zu ihr und lädt sie ein, ihnen ihre Lieblingswege zu zeigen. Ingrid ist begeistert und verspricht, ihnen die besten Strecken in der Umgebung zu zeigen.
Der Markt in Marburg
Ein Monat später befinden sich Andrzej und Carlotta auf dem Wochenmarkt in Marburg. Carlotta ist auf der Suche nach frischen Zutaten für ein Abendessen, das sie für ihre Freunde kochen möchte. Andrzej hat eine E-Mail erhalten, die ihn ablenkt – eine Einladung zu einem E-Bike-Rennen.
„Was hast du da?“ fragt Carlotta neugierig.
„Eine E-Mail. Ein Rennen für E-Bikes. Soll ich mitmachen?“
Carlotta lacht. „Natürlich! Und ich werde dich anfeuern – aber nur, wenn du versprichst, beim nächsten Mal mit mir auf einen echten Trail zu kommen.“
Andrzej nickt. „Abgemacht. Vielleicht ist es Zeit, meine Grenzen ein wenig auszutesten.“
Ein Mann namens Lukas, der als Mechaniker arbeitet, hört ihr Gespräch mit und bietet Andrzej an, sein E-Bike für das Rennen zu optimieren. „Ein paar kleine Anpassungen, und du wirst fliegen“, sagt er.
Andrzej ist begeistert von der Idee und nimmt das Angebot an. Er freut sich auf das Rennen und auf die neue Herausforderung, die vor ihm liegt.
Das Rennen in Frankfurt
Der Tag des Rennens ist gekommen, und Andrzej steht nervös an der Startlinie in Frankfurt. Um ihn herum versammeln sich E-Bike-Enthusiasten aus der ganzen Region. Carlotta ist im Publikum, ihre Augen strahlen vor Stolz. Lukas hat Andrzejs E-Bike perfekt vorbereitet, und Andrzej spürt, wie das Adrenalin durch seine Adern rauscht.
Ein Mann namens Marcel, der als E-Bike-Tester arbeitet, spricht ihn an. „Du siehst aus, als wärst du bereit.“
Andrzej nickt. „Ja, ich denke, ich bin bereit.“
Das Rennen beginnt, und Andrzej fühlt, wie die Kraft seines E-Bikes ihn vorantreibt. Er fährt schneller als je zuvor, spürt den Wind in seinem Gesicht und die Kraft in seinen Beinen. Er überholt die ersten Fahrer und hört das Jubeln von Carlotta aus der Ferne. Er lacht laut, während er sich in die Kurven legt.
Am Ende schafft er es auf den dritten Platz, und als er von der Menge empfangen wird, spürt er, wie eine neue Energie in ihm erwacht ist. Vielleicht ist das nur der Anfang…
Die Heimfahrt nach Gießen
Auf der Heimfahrt nach Gießen sitzt Andrzej Poland im Zug und betrachtet die Landschaft, die an ihm vorbeizieht. Carlotta ist eingeschlafen neben ihm, ihr Kopf ruht auf seiner Schulter. Andrzej nimmt sein Handy und öffnet die E-Mail mit den Rennfotos. Er lächelt, als er sieht, wie glücklich er auf den Bildern aussieht.
„Vielleicht sollte ich öfter etwas wagen“, murmelt er.
Carlotta öffnet die Augen und lächelt. „Vielleicht solltest du das“, sagt sie sanft. „Und vielleicht sollten wir nächstes Wochenende zusammen auf eine Tour
gehen. Keine Rennen, keine Downhills – nur du, ich und die Natur.“
Andrzej nickt. „Das klingt perfekt.“
Die Entscheidung in den Vogelsberger Bergen
Eine Woche später machen sich Andrzej und Carlotta auf den Weg in die Vogelsberger Berge. Sie haben entschieden, die Hektik und die Herausforderungen für einen Tag hinter sich zu lassen und einfach die Landschaft zu genießen. Andrzej hat sein E-Bike dabei, Carlotta ihr Mountainbike.
Unterwegs treffen sie auf einen Mann namens Hans, der als Förster in der Gegend arbeitet. „Sie sehen aus, als würden Sie die Natur lieben“, sagt er. Andrzej nickt. „Ja, mehr als je zuvor.“
Hans lächelt. „Dann habe ich einen Vorschlag. Es gibt einen Pfad, der selten genutzt wird, aber die Aussicht ist atemberaubend. Vielleicht wollt ihr ihn erkunden?“
Andrzej und Carlotta tauschen einen Blick und nicken. „Warum nicht?“, sagt Andrzej. „Vielleicht ist es Zeit für ein neues Abenteuer.“