Was ist beim Kauf eines E-Mountainbikes zu beachten?

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Elektrisch gestützte Fahrräder erfreuen sich dank ihrer zahlreichen Vorzüge zunehmender Beliebtheit: Sie erleichtern den Weg zur Arbeit, zu einem privaten Reiseziel oder eine Fahrt mit schwerem Gepäck bzw. mit einem Kind. Insbesondere Berufstätige, die auf das Auto oder öffentliche Verkehrsmittel verzichten möchten, profitieren von ihnen, da sie auch auf dem Rad ohne zu schwitzen zur Arbeit kommen. Mithilfe dieser E-Bikes können auch Personen, denen das Radfahren vielleicht aufgrund des Alters oder einer Krankheit vergleichsweise schwerfällt, auch sonst nicht erreichbare Ziele erreichen und gegebenenfalls das Auto stehen lassen. Zudem verspricht das Gelingen einer Radtour in der Gruppe zum Erfolg zu werden, da die E-Bikes etwaige Leistungsdifferenzen der einzelnen Teilnehmer teilweise ausgleichen.

Aus diesen Gründen sind die Elektro-Räder bei weiten Teilen der Bevölkerung in Mode gekommen. Ganz besonders im Trend liegen E-Mountainbikes. Sie ermöglichen Anfängern, Naturfreunden, Cross-Country-Genießern oder Downhill-Trail-Experten noch weitere oder ausgefallenere Touren zum Beispiel ins Hochgebirge. Unter besonderer Berücksichtigung der Offroad-Fans sollen die folgenden zehn Fragen klären, welche Dinge im Vorfeld eines E-Bike-Kaufs dringend zu beachten sind.

Infografik: Wie das Diagramm zeigt, beschreibt der Absatzmarkt für E-Bikes einen stetigen Zuwachs. Quelle: Statista. (c) Infografik: schwarzer.de

Infografik: Wie das Diagramm zeigt, beschreibt der Absatzmarkt für E-Bikes einen stetigen Zuwachs.
Quelle: Statista. (c) Infografik: schwarzer.de

1. Was ist der genaue Unterschied zwischen E-Bike und Pedelec?

Standard-Pedelecs – Pedal Electric Cycles – gelten als normale Fahrräder, da sie den Fahrer im Allgemeinen nur unterstützen, wenn er tritt. Die Unterstützung erfolgt im Allgemeinen bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h bei maximal 250 Watt Leistung. Darüber hinaus gibt es schnelle Pedelecs – S-Pedelecs –, deren Tretunterstützung bis zu 45 km/h und 500 Watt greift. Sie sind nur für den öffentlichen Straßenverkehr zulässig und daher sind für diese ein Führerschein und ein Mofa-Versicherungskennzeichen vonnöten.

E-Bikes im engeren Sinne laufen mit zusätzlichem Antrieb, der auch ohne Treten möglich ist. Egal, ob mit bis zu 20 oder bis zu 45 km/h – in beiden Fällen bedürfen die Kleinkrafträder eines Führerscheins, im zweiten Fall eines Helms und einer Versicherung. Bei E-MTBs handelt es sich meist um Pedelecs.
Helme sind in jedem Fall ratsam, zumal parallel zu den Verkaufszahlen auch die Unfälle mit E-Bikes bzw. Pedelecs gestiegen sind. Die Gründe für die zunehmenden Verkehrsunfälle mit E-Bikes sind

  • mangelnde Erfahrung
  • Unterschätzung durch die anderen Verkehrsteilnehmer (zu hohe Geschwindigkeit)
  • ungeeignete Radwege

Video zum Thema E-Bikes und Versicherungen

2. Ist E-Bike-Fahren gesund?

Mit der richtigen Einstellung des Unterstützungsmodus können die E-Biker bzw. Pedelec-Fahrer Sport und Spaß ideal aufeinander abstimmen. Elektro-Bikes schonen die Gelenke und eignen sich unter anderem für Wiedereinsteiger oder Senioren.

E-MTBs ermöglichen noch ausgedehntere Touren im Gelände. (#1)

E-MTBs ermöglichen noch ausgedehntere Touren im Gelände. (#1)

3. Hardtail oder Fully?

Ganz besonders bei der Suche nach einem Elektro-MTB reicht es nicht aus, sich auf die von sich aus vielfältigen Grund-Kategorien Rahmenhöhe, Gangschaltung, Bremse, Gewicht und Preis zu beschränken. Zum Beispiel müssen sich besonders Mountainbiker dringend darüber im Klaren sein, ob sie ein Hardtail- oder Fully-Bike wünschen. Im letzteren Fall, der Vollfederung, konnten bei klassischen Bikes, die also nur mit Muskelkraft betrieben wurden, Energieverluste bei der Kraftübertragung auftreten. Diese minimiert der Elektromotor der Pedelecs. Ein vollgefedertes Elektro Mountainbike ist ab ca. 3000 Euro erhältlich.

4. Wie hoch ist das zulässige Gesamtgewicht?

Viele Modelle sind auf insgesamt 120 Kilogramm begrenzt. Dieser Wert sollte aus Versicherungsgründen nicht überschritten werden. Bei dem vergleichsweise hohen Gewicht der E-Bikes, oft 20 bis 30 Kilogramm, ist dieser Grenzwert schnell erreicht, vor allem bei Zuladung. Von daher sollten schwerere Käufer in Erwägung ziehen, Modelle mit einem höheren zulässigen Gesamtgewicht zu erwerben. Sie können bis zu 180 oder sogar 300 Kilogramm reichen.

5. Wie weit sollte der Akku reichen?

Das ist kundenabhängig. Der Unterschied kann je nach Belastung und Fahrweise recht groß sein, die unterstützte Wegstrecke zehn, 50 oder 200 Kilometer betragen. Die Speicher kosten dementsprechend bis zu 1000 Euro. Langstreckenfahrern bietet sich ein Akku mit Energierückgewinnung (bei Heckmotoren), Mountainbikern auf jeden Fall ein Modell mit hoher Kapazität – etwa 500 Watt – an, um nicht im Gelände hängen zu bleiben.

6. Wie können die Fahrer den Akku schonen?

  • auf den Reifendruck achten
  • geringes Gewicht
  • moderate Motorunterstützung
  • rechtzeitiges Schalten / der richtige „Flow“
  • Kettenpflege

7. Welche Antriebsarten gibt es?

Es gibt drei verschiedene Arten. Wie hier beschrieben wird, hat sich besonders der Mittelantrieb etabliert, da der mittig liegende Motor für einen optimalen Schwerpunkt sorgt. Der wesentliche Vorteil der beiden anderen Antriebe – in die Vorder- bzw. Hinterradnarbe integriert – liegt darin, dass ihre Motoren kleiner sind, sodass die Räder weniger auffallen. Als besonders praktische Hilfe bei Frontantrieb stellt sich die Anfahrt- oder Schiebehilfe mit maximal 6 km/h dar. Wer eine Rücktrittbremse gewohnt ist oder bevorzugt, benötigt ein E-Bike mit Front- oder Mittelantrieb. Besonders sicheres Fahren gewährt der Heckmotor. Allerdings gestaltet sich dieser aufgrund seines hohen Gewichts als unpraktisch im Gelände.

Ein Heckmotor verleiht hohe Sicherheit, ist aufgrund des Gewichts aber weniger für Mountainbiking geeignet. (#2)

Ein Heckmotor verleiht hohe Sicherheit, ist aufgrund des Gewichts aber weniger für Mountainbiking geeignet. (#2)

8. Welche Bremsen empfehlen sich für E-Bikes?

Wegen des zusätzlichen Antriebs sind die E-Bikes einer höheren Belastung ausgesetzt. Von daher empfehlen sich hydraulische Felgen- oder Scheibenbremsen. Bremsscheiben sollten einen Durchmesser von mindestens 180 Millimeter haben.

9. Wie hoch sollte der Kaufpreis sein?

Wie Experten in diesem Beitrag raten, sollten Interessenten mindestens 1.800 Euro investieren. Volle Federung ist, wie erwähnt, wesentlich teurer.

10. Welchen Händler wähle ich aus?

Es gibt auf E-Bikes spezialisierte Fachhändler mit entsprechend ausgerüsteter Werkstatt. Sie sollten mehrere Marken führen, um eine gewisse Objektivität zu bewahren, in der Lage sein, das passende Fahrwerk, die optimale Lenkerform und -größe oder auch die geeignete Bereifung festzulegen. Kulante Händler ermöglichen längerfristige Probefahrten. Zudem rät es sich den Kunden stets, ihre individuellen Wünsche, Vorstellungen oder Grundvoraussetzungen mitzuteilen, da der Handel auch spezielle Räder führt: Lasten-E-Bikes, Dreiräder oder zum Liegen geeignete Räder.


Bildnachweis: © pixabay.com – #1 moerschy, #2 sipa, schwarzer.de – infografik

1 Kommentar

  1. Guenther Hoffmann am

    Danke für diesen hilfreichen Artikel!

    Er hat mir wirklich weitergeholfen, denn ich möchte wieder mit dem Sport anfangen, und habe mir gedacht, dass ich mit Fahrradfahren einsteigen möchte. Und mir kam recht schnell in den Sinn ein E-Bike zu erwerben. Und nach diesem Artikel habe ich gelernt, dass das Fahren mit E-Bikes gelenkschonend sein kann. Das erfreut mich sehr, da ich genau auf sowas Wert lege. Ich schaue schon seit längerem um, nach geeigneten Angeboten und habe bis jetzt bei bike exchange was gefunden. Dank dem Artikel kann ich auf wichtige Aspekte achten, wie Akkuleistung beispielsweise. Oder wie man dann den Akku schonen kann, wenn man ein E-Bike besitzt!!
    Ehrlich gesagt, freue ich mich schon bald auf einem E-Bike zu sitzen, und der Artikel hat mich zusätzlich motiviert.

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